Dramatische Momente für ein Ehepaar in Mittersill (Salzburg): Eine Mure erfasste den Maurer und seine Frau - beide sind im Spital. Sohn Andre erzählt, was genau passiert ist.
Wieder erwischte es den Oberpinzgau. Ein heftiges Unwetter hat Montagabend die Region um Mittersill erschüttert und zahlreiche Murenabgänge ausgelöst. So auch beim Anwesen der Familie Steger im Felbertal: „Bei uns ist hinter dem Haus eine Mure abgegangen“, erzählt Sohn Andre Steger im Gespräch mit der „Krone“.
Eltern richteten Fenster, als die zweite Mure kam
Der Hangrutsch hat das Stallgebäude der Stegers erfasst, bei einem Fenster trat bereits das Wasser ein. „Daraufhin sind mein Vater und meine Mutter nach draußen gegangen, um das Fenster zu richten. Der Papa hat von draußen gewerkt und die Mama von innen. Dann ist plötzlich eine zweite Mure abgegangen. Meinen Papa hat es voll erwischt. Er ist vom Schlamm mitgerissen worden und hat sich die Speiche und das Handgelenk gebrochen“, schildert der Pinzgauer die bangen Momente.
„Ein Schlammwall ist dann durch das Fenster und hat meine Mutter getroffen. Sie hat eine Gehirnerschütterung erlitten.“ Der Landwirt konnte sich selbst aus dem Schlamm befreien, Nachbarn eilten herbei, leisteten Erste Hilfe. Die Rettung brachte das Ehepaar in die Spitäler Mittersill und Zell am See. „Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut, Gott sei Dank.“
Die Feuerwehr half bei den Aufräumarbeiten mit. Für die Ehrenamtlichen war es eine lange Nacht: Bereits um 20.30 Uhr erfolgten die ersten Alarmierungen, berichtet Kommandant Roland Rauchenbacher: „Der erste Murenabgang verschüttete die Bundesstraße in Richtung Hollersbach.“ Währenddessen stieg der Salzach-Pegel in Mittersill auf bedrohliche 4,80 Meter an. 80 Freiwillige schützten Wohnobjekte, leiteten das Wasser ab. Der Einsatz ging Dienstag weiter.
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