Japans Walfänger sind wieder zur Jagd auf die Meeressäuger ausgelaufen. Die Yushin Maru No.3 legte am Dienstag vom Hafen der Stadt Onomichi in der Präfektur Hiroshima ab, wie die Zeitung „Kyoto Shimbun“ berichtete. Am Mittwoch soll auch das Mutterschiff Nisshin Maru in See stechen, das getötete Wale verarbeitet und transportiert.
Auf der Abschussliste stehen 150 Brydewale und 25 Seiwale. Japan hatte 2019 nach drei Jahrzehnten erzwungener Pause erstmals wieder die kommerzielle Jagd auf Wale aufgenommen, nachdem das Land zuvor aus der Internationalen Walfangkommission (IWC) ausgetreten war. Grund war Japans Frust über das seit 1986 geltende Walfang-Moratorium. Tokio beklagte seit langer Zeit, dass es einigen Mitgliedsländern nur um Walschutz gehe und kämpfte vergeblich für die Wiederzulassung der kommerziellen Jagd.
Das G7-Land beschränkt sich seither auf seine territorialen Gewässer und seine Wirtschaftszone. Die Jagd in der Antarktis - nach offizieller Darstellung zu „wissenschaftlichen Zwecken“ - stellte Japan ein. Japan behauptet, die Bestände der Meeressäuger durch die kommerzielle Jagd nicht in Gefahr geraten zu lassen.
Walfang ist für Japan seit langem zu einer Frage der nationalen Souveränität geworden. Dabei war es einst die amerikanische Besatzungsmacht, die Japan nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg dazu drängte, für die hungernde Bevölkerung Wale zu schlachten, um sie mit Proteinen zu versorgen. Doch das ist lange her - heute findet das dunkle Walfleisch nur noch wenige Liebhaber.
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