13 verschiedene Arten

Forscher fanden Plastik im Schnee der Antarktis

Wissenschaft
08.06.2022 07:56

Ein Forschungsteam hat im Schnee der Antarktis erstmals Mikroplastik entdeckt. Die Partikel könnten Tausende von Kilometern durch die Luft gereist sein, wobei es genauso wahrscheinlich sei, dass Menschen in der Antarktis einen „Plastik-Fußabdruck“ hinterlassen hätten, schrieben sie in einem Artikel.

„Es ist unglaublich traurig, aber Mikroplastik im frischen Schnee der Antarktis zu finden, unterstreicht das Ausmaß der Plastikverschmutzung selbst in den entlegensten Regionen der Welt“, sagte die Studentin Alex Aves von der neuseeländischen Canterbury University, die die Studie zusammen mit mehreren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durchgeführt hat. Sie entnahmen bereits 2019 an 19 Stellen des Ross-Schelfeises Proben und veröffentlichten am Mittwoch den dazugehörigen Forschungsartikel im Journal „The Cryosphere“.

Das zentrale Ergebnis der Untersuchung ist, dass jede einzelne Probe Mikroplastik enthielt. Damit sind biologisch nicht abbaubare, synthetische Polymere gemeint, die nicht größer als fünf Millimeter sind. Durchschnittlich entdeckten die Forscher und Forscherinnen 29 solcher Partikel pro geschmolzenem Liter Schnee.

Plastik von Kunststoffflaschen und Textilfasern
Sie stammten aus 13 verschiedenen Arten von Plastik, vorwiegend PET (Polyethylenterephtalat), das in erster Linie verwendet wird, m Kunststoffflaschen und Textilfasern herzustellen. In Proben, die in der Nähe von Forschungsstationen entnommen wurden, war die Dichte an Mikroplastik fast dreimal höher als bei Proben aus entlegenen Gebieten.

Das stützt die Theorie, dass die Anwesenheit von Menschen in der Antarktis einen „Mikroplastik-Fußabdruck“ hinterlassen haben könnte. Laut dem Forschungsteam ist es aber genauso wahrscheinlich, dass die Partikel Tausende von Kilometern durch die Luft gereist sind. Antarktische Organismen hätten sich über viel Millionen Jahre an extreme Umweltbedingungen angepasst, die schnellen Umweltveränderungen würden die „einzigartigen Ökosysteme der Polarregionen“ bedrohen.

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