Unter Druck gesetzt
Unterstützt Krieg nicht: Oberrabbiner geflohen
Der Moskauer Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt hat Russland infolge seiner Weigerung, den Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen, verlassen. Goldschmidt sei von den russischen Behörden unter Druck gesetzt worden, sich öffentlich für die „Spezialoperation“ in der Ukraine auszusprechen, erklärte seine Tochter Avital Chizhik-Goldschmidt auf Twitter.
Goldschmidt war in den letzten 33 Jahren als Rabbiner in Moskau tätig und ist aktuell auch Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner.
Spenden für Flüchtlinge gesammelt
Bereits im März, zwei Wochen nach Beginn der russischen Invasion, seien er und seine Frau, Rebbetzin Dara Goldschmidt, nach Ungarn geflohen, um in Osteuropa Spenden für Flüchtlinge zu sammeln. Anschließend habe er sich nach Jerusalem begeben, wo sein Vater im Krankenhaus lag.
Wiederholt hat der Moskauer Oberrabbiner in den vergangenen Wochen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine scharf kritisiert und als „Katastrophe“ bezeichnet. Ende Mai berichtete er in einem Interview mit der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur KNA von einer „bedrückenden Stimmung“ in den russischen jüdischen Gemeinden.
Viele Juden seien bereits ausgewandert, etliche säßen „auf gepackten Koffern“. Damals äußerte sich Goldschmidt in München beim Treffen der von ihm geleiteten Konferenz europäischer Rabbiner.
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