Der Generalsekretär im Verteidigungsministerium, Dieter Kandlhofer, dürfte das Ressort verlassen und in die Privatwirtschaft wechseln. Eine offizielle Bestätigung aus dem Büro von Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP) steht noch aus, Kandlhofer sei derzeit auf Urlaub, hieß es lediglich am Mittwoch.
Kandlhofer war mit der Bildung der ÖVP-Grünen-Regierung Ende 2019 vom Kanzleramt ins Verteidigungsministerium gewechselt. Dort hat er die neue Strukturreform des Ministeriums, die ziemlich viel Unmut ausgelöst hat, erarbeitet. Zuletzt ist sein Name im Zusammenhang mit der Causa Flughafen Klagenfurt aufgetaucht.
Kasernenprojekt um über 100 Mio. €
Im März wurden Pläne kolportiert, laut denen auf den nicht betriebsnotwendigen Flughafenflächen eine Großkaserne um mehr als 100 Millionen Euro errichtet werden soll. Die Lilihill-Gruppe von Investor Franz Peter Orasch solle die Kaserne „schlüsselfertig“ errichten. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Orasch und Kandlhofer Beteiligungen am selben Unternehmen haben.
Kandlhofer soll im Jahr 2020 Anteile an der Gesellschaft Hydrotaurus C-Tech an Orasch verkauft haben und gleichzeitig einer der vehementesten Befürworter einer neuen Großkaserne auf dem Flughafen-Areal (gewesen) sein, wie die „Kleine Zeitung“ vor einigen Tagen berichtete. Ein Sprecher aus dem Ministerium argumentiert gegenüber der Zeitung damit, dass es keine „vertraglichen Beziehungen zwischen dem Ministerium und den beteiligten Firmen gibt“. Lilihill-Sprecher Gerhard Seifried wird mit den Worten zitiert: Es sei „völlig unzulässig, einen Zusammenhang zwischen der Tätigkeit der Hydrotaurus C-Tech und etwaigen Projekten am Airport Klagenfurt herzustellen“.
Ministerin Tanner soll Kandlhofer laut der Zeitung Ende April vom Klagenfurter Kasernenprojekt abgezogen haben.
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