Eigentlich wäre Martin Fraisl dran, morgen zum ersten Mal das Teamtor hüten. Druck darf kein Problem sein. Der 29-Jährige spielte bei Schalke eine starke Saison.
Nachdem Teamchef Ralf Rangnick ja vor den Nations League Länderspielen angekündigt hatte, allen einberufenen Kaderspielern ihre Chance zu geben, wäre morgen eigentlich Martin Fraisl an der Reihe, Österreichs Tor zu hüten.
Das Länderspiel-Debüt im vollen Happel-Stadion gegen Weltmeister Frankreich - eine gute Idee? Ja, warum nicht! Wir haben derzeit keine klare Nummer eins und der Teamchef nimmt diese Spiele gegen starke Gegner wirklich dazu her, sich ein Bild von den Akteuren zu machen, wie auch die neun Wechsel vor der Partie gegen Dänemark zeigten. Als Teamtormann musst du sowieso mit der Aufgabe wachsen. Da kann dir nichts Besseres passieren, kann es nur eine Zusatz-Motivation sein, wenn es gegen Frankreich geht.
Wenn man damit nicht zurecht kommt, ist man sowieso nicht der Richtige, denn vom Druck kann es in der Zukunft nur mehr werden, wenn es etwa um direkte Qualifikationen geht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Rangnick ausloten will, wie die Burschen unter Druck funktionieren, ich würde das zumindest als Trainer jetzt machen. Wobei Frankreich zuletzt nicht wirklich weltmeisterlich aufgetreten ist, wohl auf der Suche nach Ergänzungsspielern für die WM ist - abwarten, wie sie gegen uns auflaufen.
Heinz Lindner und Patrick Pentz haben bei ihren Einsätzen genauso tadellos agiert, wie ich das erwartet hatte, ihre Aufgaben voll und ganz erfüllt. Bei Lindner hat man auch gesehen, wo es ein wenig hapert, fußballerisch ist Pentz besser.
Wenn jetzt morgen wirklich Fraisl dran sein sollte, mache ich mir keine Sorgen - schließlich hatte er großen Anteil am Bundesliga-Wiederaufstieg von Schalke 04.
Michael Konsel
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