Zwei Wochen nachdem sie durchs Fliegengitter aus dem vierten Stock fiel, spielt die zweieinhalbjährige Zara schon wieder. „Wir danken Gott, dass sie lebt“, sagen die Eltern beim Besuch der „Krone“.
„Zara, nicht auf den Tisch raufklettern!“ - zwei Wochen nachdem sie 13 Meter tief auf Beton gestürzt ist, huscht Zara schon wieder durch die Wohnung im vierten Stock des Hauses in der Linzer Zechmeisterstraße. Beide Arme eingegipst, am Kopf noch ein Verband - bis das zweieinhalbjährige Mädchen wieder ganz gesund ist, wird es noch lange dauern, aber Zara ist trotzdem guter Dinge. Sie lässt sich von den Verbänden kaum bremsen. „Wir haben alle Sessel und Tische, an denen man hochklettern kann, von den Fenstern weggeschoben“, sagt die mit Zwillingen schwangere Mama Nevruz S. (31) und ergänzt: „Wir danken Gott, dass Zara lebt. Wir dachten, wir hätten sie verloren.“
Man kann wirklich von einem Wunder sprechen, wenn man bedenkt, dass bei Stürzen aus dieser Höhe 80 Prozent der Kinder sterben.
Simon Kargl, Primar Kinderchirurgie KUK
Vor zwei Wochen war die „Krone“ auch bei der Familie - da sah die Welt noch düster aus. Zara war aus dem Gitterbett, unbemerkt von den schlafenden Eltern, übers Nachtkästchen aufs Fensterbrett geklettert und beim offenen Fenster durchs Fliegengitter 13 Meter tief auf den betonierten Kellereingang gestürzt. Der Riss im Fliegengitter ist noch da.
„Das Mädchen ist mit den Armen zuerst aufgeschlagen. Es hat Brüche, aber das hat viel Sturzenergie aufgefangen“, sagt Primar Simon Kargl vom KUK, wo Zara zehn Tage lang versorgt und mehrfach operiert wurde. Selbst der Mediziner spricht von einem Wunder, dass seine kleine Patientin schon wieder auf den Beinen ist. In einigen Monaten werden Titan-Stifte, die ihre Arme stabilisieren, wieder entfernt, Zara wird ohne bleibende Schäden aufwachsen.
Mädchen seit zwei Wochen auf der Intensivstation
Leider haben nicht alle Geschichten ein Happy End: Drei Tage vor Zaras Unfall waren in Neuhofen an der Krems und Baumgartenberg auch zwei Kinder aus Fenstern gestürzt. Das Flüchtlingsmäderl (1) aus Baumgartenberg, das fast vier Meter auf eine asphaltierte Zufahrt gestürzt war, liegt seither auf der Intensivstation, der Zustand ist weiter kritisch. Das andere Kind ist auch wieder daheim.
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