Die Freundin eines Notars als Landwirtin? Die Agrarbehörde beharrt weiterhin auf ihrem Recht. Jetzt ermittelt die Justiz.
„Was soll das bringen?“ Landwirt Peter Höller hatte eine Vorahnung, machte sich nur wenig Hoffnung. Die Agrarbehörde prüfte zwar erneut die Vorgänge rund um den dubiosen Verkauf seines Grundstücks – rückgängig machen will sie diesen allerdings nicht. „Kein Wunder! Die gleiche Behörde, die damals alles durchgewunken hat, prüft jetzt erneut“, ärgert sich der Pinzgauer.
„Krone“-Leser kennen den Fall: Der Landwirt verkaufte im Jahr 2004 in einer finanziellen Notlage eine 1,5 Hektar große Wiese über einen Notar. Die Käuferin der Fläche neben seinem Bauernhaus war eine Bekannte des Juristen. Sie ist Landwirtin. Andernfalls hätten die Behörden den Verkauf auch nicht genehmigen dürfen. Doch knapp neun Jahre später war plötzlich die Lebensgefährtin des Notars Eigentümerin der Wiese. „Sie ist vieles, aber sicher keine Landwirtin“, sagt Höller. Genehmigt hat man die Vorgänge dennoch.
Staatsanwaltschaft prüft fünf weitere Fälle
In den vergangenen Monaten kam neue Bewegung in die Causa. Der Landesrechnungshof kritisierte die mangelhafte Kontrolle von Grundstücksgeschäften im Pinzgau. Daraufhin nahmen Agrarbehörde und Grundverkehrskommission die Vorgänge rund um das „Walcherbachgut“ von Peter Höller erneut unter die Lupe – zum Nachteil des Piesendorfer Bauern.
Der Landwirt setzt nun alle Hoffnungen in die Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Die SPÖ hat diese bekanntlich wegen der jahrelangen Vorgänge im Pinzgau eingeschaltet. Höller hat sich dem Verfahren angeschlossen – wie auch fünf weitere Pinzgauer. „Alles muss jetzt ans Licht kommen“, sagt Höller.
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