Mit 40 Grad Fieber

Klinik wollte Covid-Test von 11 Monate altem Buben

Selina Z. mit Julius. Sie wurden im Kepler-Klinikum abgewiesen, weil der kleine Mann keinen Corona-Test hatte. Dank Zäpfchen vom Hausarzt sank das Fieber.

(Bild: Alexander Schwarzl)

Empörte Eltern wurden mit einem fiebernden Kleinkind in der Akutambulanz des Linzer Kepler-Klinikums abgewiesen. Hilfe gab es dann zum Glück vom Hausarzt.

Es ist eine weitverbreitete „Eltern-Weisheit“: Kinder werden meist am Wochenende krank oder dann, wenn der Kinderarzt nicht praktiziert. Das musste auch Selina Z. aus Leonding erfahren. Söhnchen Julius hatte am Dienstag 40 Grad Fieber, die Kinderärztin keine Ordinationszeiten. Deshalb fuhren die jungen Eltern mit dem fiebernden Kind in die Linzer Kinderklinik.

Statt auf rasche Hilfe für den elf Monate alten Sohnemann trafen sie auf bürokratische Corona-Hürden: Die Mutter (29) durfte nicht mit in die Uniklinik, da ihr Impfpass abgelaufen war. Dem Vater (28), der sich mit Julius in die Akutambulanz aufgemacht hatte, wurde mitgeteilt, dass der Kleine ohne Corona-Test nicht behandelt werden kann. „Was hätten wir getan, wenn es eine gefährliche Krankheit gewesen wäre? Das wussten wir ja nicht“, ärgert sich Selina Z. noch immer. Die Familie suchte nach der Abfuhr im Kepler-Uniklinikum den Hausarzt auf, der Julius ein fiebersenkendes Zäpfchen verschrieb.

Corona-Vorschriften gelten nicht für Kinder unter sechs Jahren
Eine Sprecherin des Krankenhauses entschuldigte sich gegenüber der „Krone“. Man werden den Vorfall zurückverfolgen. Zu den gültigen Corona-Regeln verweist sie auf die Homepage des Kepler-Klinikums. Zwar werden Ambulanzpatienten nach den geltenden Corona-Vorschriften gebeten, entweder geimpft, genesen oder getestet ins Spital zu kommen. Diese Regel gelte jedoch nicht für Kinder unter sechs Jahren und natürlich auch nicht für Akutpatienten. „Es kann jedoch vorkommen, dass ein Test durchgeführt wird, bevor ein Akutpatient stationär aufgenommen wird“, erklärt die Sprecherin.