„Das ändert sich nie“

So tickt unser „Franzose“ im ÖFB-Team

08.06.2022 19:34

„An unsere Zwetschkenknödel kommt keine französische Spezialität ran. Das wird sich auch nie ändern“, lacht Kevin Danso. Der 23-Jährige muss nicht alles in seiner Wahl-Heimat gut finden, aus dem Steirer wird kein Franzose mehr. Aber er ist ihnen fast zu Dank verpflichtet ...

... also Lens. Wo der Racing Club das Potenzial von Danso nach schwierigen Jahren in England und Deutschland erkannte, 5,5 Millionen Ablöse zahlte: 5-Jahres-Vertrag, Jackpot.

Kevin Danso

(Bild: GEPA pictures)

Der Abwehrchef schlug ein, machte 36 Pflichtspiele beim Siebenten, die Ligue 1 nominierte ihn zur Wahl für das Team der Saison. „Lens hat mir vertraut, Wort gehalten“, fühlt sich Danso im Norden Frankreichs wohl. Eine Arbeiterstadt, bodenständige Menschen, nur Englisch spricht kaum einer.

„Nicht immer leicht“, schlägt sich Danso aber auch verbal durch. Neun Jahre Französisch in der Schule, jetzt ein wöchentlicher Sprachkurs, schon tanzen auf dem Rasen alle nach seinen Kommandos.

Kevin Danso (2. von li.)

(Bild: APA/AFP/FRANCOIS NASCIMBENI)

Und er weiß, was auf das ÖFB-Team zukommt. Kylian Mbappé und Paris hat er mit Lens in der Ligue 1 ja zweimal bearbeitet, dabei nicht verloren (1:1). „Er macht den Unterschied. Aber es gibt viel mehr. Wir könnten tagelang über Frankreichs Team sprechen.“ Und schon zählt er auf: „Tchouameni und Ben Yedder von Monaco, Kimpembe von Paris. Aber ich will mich ja mit den Besten messen.“

Dafür schuftete er in Frankreich extra mit zwei Personaltrainern: Kraft, Technik, Video-Analysen - volles Programm. Lens soll erst der Anfang sein. Unter Ralf Rangnick ist er jetzt im Team voll angekommen. Acht Karten hat er für Freunde und Familie in der Heimat gekauft. Oh, là, là, unser „Franzose“ wird am Freitag heiß sein."