Tückische Krankheit

Diphtherie-Fälle in Wien: Ein Patient gestorben

Österreich
09.06.2022 09:33

In Österreich sind in den vergangenen Tagen zwei Fälle von Diphtherie nachgewiesen worden. Beide Erkrankten wurden in Wien stationär behandelt, eine Person ist gestorben, die zweite befindet sich auf dem Weg der Besserung. Weitere labordiagnostische Abklärungen wurden veranlasst, beide Fälle wurden den internationalen Gesundheitsbehörden gemeldet, hieß es am Donnerstagvormittag aus dem Gesundheitsministerium. Demnach tritt die Krankheit in Österreich nur sehr selten auf, seit 2014 wurden lediglich einzelne Fälle gemeldet, die 20 Jahre davor verliefen diphtheriefrei.

Diphtherie wird durch Toxine des Bakteriums Corynebakterium diphtheriae verursacht. Die Bakterien werden durch Tröpfchen und engen Kontakt übertragen. Die Inkubationszeit der Erkrankung beträgt in der Regel zwei bis fünf Tage. Das Krankheitsbild kann von einer lokalen Infektion (Nase, Rachen, Kehlkopfdiphtherie) über eine Infektion der Atemwege bis zu einer schweren toxischen Form (Herzmuskel-, Nieren-, Leberschäden) variieren.

Ausreichend geimpfte Personen können den Erreger im Nasen-Rachen-Raum tragen und diesen übertragen, ohne selbst zu erkranken. Behandelt wird die Erkrankung mittels Antibiotika und Antitoxin.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) (Bild: APA/Hans Punz)
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne)

Impfung gegen Diphtherie
Das wirksamste Mittel zur Vorbeugung gegen die Erkrankung und einen schweren Verlauf ist eine Schutzimpfung. Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel bei Kindern im Rahmen der Sechsfachimpfung mit Kombinationsimpfstoffen gegen Diphtherie-Tetanus-Polio-Pertussis-Hepatitis B-Haemophilus B. Dabei sind drei Impfungen im dritten, fünften und elften/zwölften Lebensmonat empfohlen.

Für Personen ab dem vollendeten sechsten Lebensjahr werden Kombinationsimpfstoffe empfohlen, die Komponenten gegen Diphtherie-Tetanus-Pertussis und gegebenenfalls Polio enthalten. Die erste Auffrischungsimpfung ist im siebenten bis neunten Lebensjahr empfohlen, danach alle zehn Jahre (bzw. alle fünf Jahre ab dem vollendeten 60. Lebensjahr).

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