Strenge neue Regeln

So viel Fälscherware zieht Amazon aus dem Verkehr

Web
09.06.2022 11:08

Amazon sieht erhebliche Fortschritte im Kampf gegen den Verkauf gefälschter Waren auf der Plattform. So seien im vergangenen Jahr mit Beteiligung von Amazon mehr als drei Millionen Produktfälschungen ausgehoben worden, wie aus einem Bericht des US-Onlineriesen hervorgeht.

Dabei gehe es sowohl um Artikel, die in den Logistik-Kreislauf des weltgrößten Internethändlers gebracht werden sollten, als auch um Fälle, in denen Amazon Unternehmen und Behörden Hinweise etwa auf Lager von Fälschern geben konnte. Im Jahr 2020 konnte Amazon nach früheren Angaben mehr als zwei Millionen gefälschte Produkte heraussieben, die an Logistikzentren des Konzerns geschickt wurden.

Striktere Regeln für Händler-Accounts
Amazon verkauft Waren nicht nur selbst, sondern tritt auch als Plattform für andere Händler auf - und diesen Weg versuchen Produktfälscher oft als Einfallstor zu nutzen. Im vergangenen Jahr weitete der Konzern deswegen zum Beispiel die Kontrollen beim Einrichten eines Händler-Accounts aus.

Amazon verkauft Waren nicht nur selbst, sondern tritt auch als Plattform für andere Händler auf. (Bild: AP)
Amazon verkauft Waren nicht nur selbst, sondern tritt auch als Plattform für andere Händler auf.

Angebot wird automatisiert gescannt
Unter anderem in den USA, Großbritannien und den EU-Ländern würden seit vergangenem Jahr alle Bewerber persönlich verifiziert. Das schrecke ab, betonte Amazon-Managerin Anna Dalla Val. Deshalb sei die Zahl der von Amazon blockierten Versuche, einen neuen Händler-Account anzumelden, binnen eines Jahres von 6 auf 2,6 Millionen gesunken. Auch das Angebot bestehender Händler werde automatisiert nach Anzeichen für Produktfälschungen durchforstet.

Den von Produktpiraterie betroffenen Unternehmen bietet Amazon unter anderem an, sich zu registrieren und Verletzungen ihrer Markenrechte zu melden. An diesem Programm nahmen Amazon zufolge im vergangenen Jahr mehr als 700.000 Marken teil - nach über 500.000 im Jahr 2020. Zugleich hätten sie im Schnitt um ein Viertel weniger Verstöße gemeldet. Amazon erklärt den Rückgang mit dem Erfolg der proaktiven Maßnahmen.

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