Isolierte Populationen

Österreich: Luchs regional vom Aussterben bedroht

Wissenschaft
09.06.2022 11:13

Anlässlich des Internationalen Tags des Luchses am Samstag warnt die Naturschutzorganisation WWF vor dem erneuten, regionalen Aussterben der größten Katzenart Europas. Seit den 1970er-Jahren konnten die dereinst ausgerotteten Luchse in Österreich wieder angesiedelt werden. Derzeit stagniert ihre Zahl allerdings auf sehr niedrigem Niveau.

„Die maximal 35 bis 40 heimischen Luchse leben in kleinen, voneinander isolierten Populationen. Lebensraum wird massiv zerschnitten. Daher gibt es kaum Nachwuchs. Auch genetische Verarmung durch Inzucht ist ein großes Problem“, erklärte WWF-Biologin Magdalena Erich.

Im schlimmsten Fall droht gänzliches Verschwinden
Weil Luchse auch durch illegale Verfolgung gefährdet sind, drohe in den kommenden Jahren ein weiterer Bestandsrückgang und im schlimmsten Fall ihr gänzliches Verschwinden, so die Befürchtung des WWF.

„Langfristig können Luchse in Österreich nur überleben, wenn man die kleinen Vorkommen durch Bestandsstützung fördert und miteinander verbindet“, sagte WWF-Expertin Erich. Zudem müsse es gelingen, illegale Verfolgung einzudämmen, die weitere Zerschneidung der Lebensräume - etwa durch Straßen, Siedlungen und Industriegebiete - zu verhindern sowie durch den Bau sicherer Querungsmöglichkeiten wie etwa Grünbrücken zu überwinden, fordert der WWF.

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