Erste Details bekannt

Diphtherie-Toter: Mann aus NÖ war nicht geimpft

Niederösterreich
09.06.2022 13:14

In Österreich sind - wie berichtet - in den vergangenen Tagen zwei Fälle von Diphtherie nachgewiesen worden. Bei den beiden Fällen handelt es sich um zwei junge Männer mit Wohnsitz in Niederösterreich. Einer der beiden Infizierten verstarb, der andere ist laut Angaben des Gesundheitsministeriums „auf dem Weg der Besserung“. Wie die „Krone“ erfuhr, könnten die unterschiedlichen Krankheitsverläufe laut Behördenangaben auch mit dem Impfstatuts zu tun haben.

Seit dem Jahr 2014 wurden in Österreich nur wenige einzelne Fälle der Diphtherie nachgewiesen. Binnen weniger Tage wurden jetzt gleich zwei Fälle bekannt. Zwei Niederösterreicher, beide gerade einmal Mitte 30, erkrankten. Das bestätigte man auch im Büro der niederösterreichischen Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig auf Anfrage der „Krone“.

Ulrike Königsberger-Ludwig, Gesundheitslandesrätin in Niederösterreich (Bild: P. Huber)
Ulrike Königsberger-Ludwig, Gesundheitslandesrätin in Niederösterreich

Impfung wird angeboten
Ebenso bestätigt wird, dass der an der Infektionskrankheit verstorbene Mann nicht gegen die Krankheit geimpft war. „Der andere Mann ist immunisiert und hat derzeit nur milde Symptome“, heißt es von den NÖ-Behörden. Ob die beiden Fällen miteinander zusammenhängen, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Kontaktpersonen beider Fälle wurden zudem bereits behördlich isoliert. Ihnen wird nun eine Diphtherie-Schutzimpfung angeboten.

Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel bei Kindern im Rahmen der Sechsfachimpfung mit Kombinationsimpfstoffen gegen Diphtherie-Tetanus-Polio-Pertussis-Hepatitis B-Haemophilus B. Dabei sind drei Impfungen im dritten, fünften und elften bis zwölften Lebensmonat empfohlen. Für Personen ab dem vollendeten sechsten Lebensjahr werden Kombinationsimpfstoffe empfohlen, die Komponenten gegen Diphtherie-Tetanus-Pertussis und gegebenenfalls Polio enthalten. Die erste Auffrischungsimpfung ist im siebenten bis neunten Lebensjahr empfohlen, danach alle zehn Jahre, bzw. alle fünf Jahre ab dem vollendeten 60. Lebensjahr.

Diphtherie ist eine schwere Infektionskrankheit mit fest haftenden Belägen auf den Mandeln, der Rachen-, Kehlkopf- und Halsschleimhaut. (Bild: Sagittaria - stock.adobe.com)
Diphtherie ist eine schwere Infektionskrankheit mit fest haftenden Belägen auf den Mandeln, der Rachen-, Kehlkopf- und Halsschleimhaut.

Behandlung mit Antibiotika
Diphtherie wird durch Gifte (Toxine) von Bakterien - Corynebakterium diphtheriae - verursacht. Die Bakterien werden durch Tröpfchen und engen Kontakt übertragen. Die Inkubationszeit der Erkrankung beträgt in der Regel zwei bis fünf Tage. Das Krankheitsbild kann von einer lokalen Infektion (Nase, Rachen, Kehlkopfdiphtherie) über eine Infektion der Atemwege bis zu einer schweren toxischen Form (Herzmuskel-, Nieren-, Leberschäden) variieren. Ausreichend geimpfte Personen können C. diphtheriae im Nasen-Rachen-Raum tragen und dieses übertragen, ohne selbst zu erkranken. Behandelt wird die Erkrankung mittels Antibiotika und Antitoxin, informierte das Gesundheitsministerium.

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