Eine Geschichte, zwei Seiten: Bewohner einer Eigentumsanlage in Wien-Donaustadt berichten Schauriges über ihr Leitungswasser. Bislang konnte die Hausverwaltung aber nichts finden.
Was ist da los in der Wohnhausanlage Markomannenstraße 13 in der Wiener Donaustadt? Wo eine Eigentümerin und ihr Lebensgefährte seit Längerem mit dem Verwalter Sozialbau einen erbitterten Kampf ums Wasser führen.
Kaltwasser hat warme 25 Grad
Die Vorwürfe von Herrn K. wiegen schwer und sind eklig: „Das Wasser kommt immer wieder braun aus der Leitung, mehrere Fische sind bereits verendet“, sagt er, „das Kaltwasser ist mit 25 Grad viel zu warm, dafür hat das Warmwasser nur knapp über 30 Grad. Ich vermute eine Fehlkonstruktion der Leitungen.“
Festgestellte Bakterien verursachen schwere Krankheiten
Und es kommt noch schlimmer: Eine von Herrn K. am 23. Mai beauftragte Wasserprüfung durch AQA, die von der AGES ausgeführt wurde, fiel positiv auf Legionellen aus. Die Bakterien können beim Menschen schwere Krankheiten verursachen. „Wir kochen uns jetzt sogar den Kaffee nur noch mit Mineralwasser.“
Wasser-Analysen der Hausverwaltung unauffällig
Die Hausverwaltung weist die Vorwürfe zurück: „Wir haben mehrmals Wasserproben entnommen, und die Befunde waren völlig in Ordnung“, sagt ein Sprecher. Nachdem Herr K. den AQA-Prüfbericht übermittelt hatte, wurden die Wasserleitungen zudem mit Heißwasser gespült. „Über die Dosieranlage der Wasseraufbereitung wurde ein dafür vorgesehenes Mittel eingespeist, welches die Wasserqualität nicht beeinflusst, aber Legionellenbildung verhindert“, hieß es in der Stellungnahme. Vermutet wird, dass die Legionellen entstanden, weil die Leitung lange unbenutzt blieb.
Kohlefilter kostete knapp 3000 Euro
Ein verfahrener Streit, der seit Mittwoch um eine Facette reicher ist. Da forderte der Anwalt von Herrn K. von dem Sozialbau den Kostenersatz für ein Gerät, das der Pensionist jetzt kaufte und mit dem das Wasser mittels Kohlefilter gereinigt und gekühlt wird. Kostenpunkt: 2895 Euro.
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