„Null Toleranz“

Wien: 400 Euro Strafe für 3 Minuten falsch parken

Markus Saemann (74) ist über den hohen Betrag seiner Parkstrafe schwer verärgert und ortet dahinter eine Schikane.

(Bild: Jöchl Martin, Krone KREATIV)

Ein Pensionist wurde am Gelände der Klinik Ottakring in Wien beinhart abgestraft - weil er sein Auto kurz falsch geparkt hatte, um Geld für den Parkautomaten abzuheben. Was folgte, ist eine Strafe in der Höhe von 400 Euro und eine Besitzstörungsklage. Doch der Rentner lässt sich das nicht gefallen.

Den 9. Mai wird Markus Säemann (74) so schnell nicht vergessen. Als er nach einer Routineuntersuchung in der Klinik Ottakring den Parkplatz verlassen wollte, hat ihm der Parkautomat nahe den Ausfahrtschranken den 100-Euro-Schein verweigert. „Ich habe mein Auto dann ganz kurz zur Seite geparkt, um vom Bankomaten Geld abzuheben. Das hat nicht länger als drei Minuten gedauert!“, so der rüstige Rentner zur „Krone“.

Der Automat steht nämlich keine zwanzig Meter entfernt. Sofort war ein, wie er berichtet, „äußerst übereifriger“ Mitarbeiter da, der ihn beobachtete und dann gleich gnadenlos abstrafte.

400 Euro Strafe inklusive Klage
Obwohl sein Fahrzeug nicht verkehrsbehindernd geparkt und daher auch kein Abschleppen nötig war, wie Säemann betont. Nun flatterte ihm dennoch ein Anwaltsbrief ins Haus. 400 Euro soll er für das falsch Parken bezahlen. Samt Besitzstörungsklage. Er hat die Angelegenheit jetzt seinem Rechtsanwalt übergeben und hofft auf ein Einlenken seitens der Abschleppfirma. Von der Parkraumüberwachung heißt es: „Wir sind auf dem Krankenhausgelände von Seiten unseres Auftraggebers zu einer Nulltoleranzpolitik verpflichtet.“