Geld-Revolution im Tennis! Spieler und ATP-Turniere werden ab 2023 die gemachten Profite auf der Tour 50:50 aufteilen, zudem werden auch die Preisgelder bei den größten ATP-Turnieren signifikant steigen. Dies verlautete die ATP am Donnerstag in Mumbai. Der strategische Plan der Spielerorganisation der Männer, der sogenannte „OneVision plan“, hat nach zwei Jahren Beratungen und Verhandlungen nun Grünes Licht erhalten.
„Jedermanns Bewusstsein in die Zukunft zu lenken, war der schwierigste Teil“, gestand ATP-Boss Andrea Gaudenzi. „Aber wir sind drangeblieben, haben viele Zahlen, Daten und Informationen gesammelt und bereitgestellt und am Schluss haben wir zwar nicht jeden, aber die Mehrheit überzeugt“, so der Italiener.
Fehlende Transparenz hatte in der Vergangenheit für Spannungen zwischen Turnierveranstaltern und Spielern gesorgt. Und als durch die Coronavirus-Pandemie Preisgelder gekürzt werden mussten, wurde das Thema wieder sehr evident.
Da nun die ATP-1000-Turniere sukzessive ausgebaut werden, wird es angehobene Preisgelder sowie Bonus-Pools geben. Der frühere Top-20-Spieler Gaudenzi, einst Trainingspartner von Thomas Muster und ebenfalls vom mittlerweile verstorbenen Ronald Leitgeb betreut, hatte gemeint, der Tennissport habe sich zu sehr auf Ticketverkäufe verlassen und habe einen strukturellen Wandel gebraucht.
Die 1000er-Events in Miami und Indian Wells haben bereits ein Zwölf-Tage-Turnier mit größeren Tableaus, 2023 folgen Madrid, Rom und Shanghai, 2025 die Canadian Open und Cincinnati. „Es hilft generell, wenn die Lücke zwischen den Slams und den Masters-Turnieren kleiner wird“, glaubt Gaudenzi. Bei den erwähnten Turnieren wird das Preisgeld zwischen 2022 und 2025 um 35 Prozent angehoben, so die ATP. Der Preisgeld-Bonus am Jahresende wird sich sehr bald beinahe verdoppeln und wird statt bisher für die Top 12 des Jahres auf die Top 30 ausgeschüttet werden. Es ist erst der Beginn eines mehrere Phasen umfassenden Plans.
Rekord-Preisgeld in Wimbledon
Das Preisgeld für das Tennis-Grand-Slam-Turnier in Wimbledon (27. Juni bis 10. Juli) wird die Rekordsumme von 40,3 Millionen Pfund betragen, das sind umgerechnet 47,09 Millionen Euro. Dafür wird es bekanntlich keine Weltranglistenpunkte geben. Es ist dies eine Reaktion der Tennis-Organisationen ATP, WTA und ITF auf die Entscheidung der Organisatoren, Aktive aus Russland und Weißrussland wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine nicht spielen zu lassen.
Für den Sieg in den Einzelbewerben gibt es bei Frauen und Männern jeweils zwei Millionen Pfund (2,34 Mio. Euro). Das gaben die Organisatoren am Donnerstag bekannt. Im vergangenen Jahr betrug das Preisgeld 35,02 Millionen Pfund.
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