In Ramingstein

Keine Schonfrist für den „Vize“

Salzburg
10.06.2022 07:30

Nach dem Rücktritt des Bürgermeisters bleibt ÖVP-Mann Leonhard Kocher keine Zeit, sich in die neue Rolle einzufinden. Denn in Ramingstein stehen millionenschwere Projekte an.

Von einem Tag auf den anderen wurde Leonhard Kocher Bürgermeister der Lungauer 1000-Seelen-Gemeinde Ramingstein. Unterlag der ÖVP-Mann 2019 noch knapp seinem SPÖ-Kontrahenten Günther Pagitsch, übernahm der Stellvertreter nun nach dessen überraschendem Rücktritt die Amtsgeschäfte. Am Wahltag, dem 24. Juli, wird sich außer der Amtsbezeichnung für den bisherigen „Vize“ nichts ändern – Gegenkandidaten gibt es nämlich keinen, dafür mehr als genügend Arbeit.

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Die ländliche Region ist und bleibt lebenswert. Ich bin sehr gerne Landarzt , weil die medizinische Versorgung am Land wichtig ist.

Dr. Falko Lainer, praktischer Arzt in Ramingstein

Der Ortschef ist froh, sich keiner Kampfabstimmung stellen zu müssen. „Wir haben viele Projekte, die wir jetzt voranbringen müssen. Die Leute brauchen jetzt Stabilität und das Bewusstsein, dass etwas weitergeht“, meint Kocher. Eine Einarbeitungszeit nimmt sich der selbstständige Gastronom und Landwirt daher nicht. „Ich bin froh, dass ich ein sehr ,aktiver’ Vizebürgermeister und bei vielen Projekten schon involviert war“, so Kocher.

Auf eines dieser Vorhaben ist man in der Gemeinde besonders stolz. Auf einem 2700 Meter großen Bauplatz direkt im Ortszentrum entsteht um rund sechs Millionen Euro ein ganz besonderes Gebäude. Dort finden nicht nur zwei Seniorenwohngemeinschaften und sieben Mietwohnungen, sondern auch ein Supermarkt Platz.

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Ich fühle mich hier sehr wohl und pendle täglich von Tamsweg her. Die Bewohner sind hier alle extrem nett und sehr zuvorkommend.

Stephanie Fritsche, Kellnerin im Cafe Burgblick

Geheizt wird mit kommunaler Fernwärme, aufs Dach kommt eine Photovoltaik-Anlage und für die Bewohner wird es einen Demenzgarten geben.

Fakten

  • Am 24. Juli wird ein neuer Bürgermeister gewählt. Auslöser ist der überraschende Rücktritt von Günther Pagitsch.
  • Ramingstein ist die einzige Lungauer Gemeinde, die unter 1000 Metern Seehöhe liegt und beheimatet 1038 Einwohner.
  • Urkundlich erwähnt wurde Ramingstein erstmals im Jahr 1139. Früher zählte der Ort zu den größten Bergbaugebieten.
  • 1841 brach ein großer Waldbrand aus, von dem sich die Gemeinde nur sehr langsam wieder erholte.

Neben dem Prestigeprojekt stehen zahlreiche andere Punkte auf der Agenda: Die Bahnübergänge im Gemeindegebiet müssen mit Ampeln ausgestattet werden, auf der Karneralm sollen 80 Parkplätze entstehen und auch die Wallfahrtskirche Maria Hollenstein wird aufwändig saniert.

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