Millionen fehlen

Touristiker steuern auf ein riesiges Budgetloch zu

Salzburg
10.06.2022 05:35

Die Salzburger Tourismusverbände treffen die Nachwehen der Pandemie hart: 2023 dürften 21 Millionen Euro an Tourismusabgabe fehlen! Nun wird verhandelt.

Große Aufgaben bei gleichzeitig klammen Kassen: Salzburgs Tourismusverbände bekommen die Spätfolgen der Pandemie ordentlich zu spüren. Ersten Schätzungen zufolge dürften zumindest 21 Millionen Euro an Tourismusabgabe landesweit fehlen – ein Rückgang von 60 Prozent gegenüber den Vor-Corona-Jahren.

Vor allem Winterport-Orte betroffen
Der Grund? Die von den Unternehmen zu zahlende Abgabe für 2023 berechnet sich auf Basis jener Umsätze, die im Jahr 2021 erzielt wurden. Lockdowns und Co. sorgten aber in vielen Betrieben für wenig Geschäft. Vor allem in den Wintersport-Orten wirkt sich das stark aus. Christine Scharfetter, Chefin der Region Hochkönig, rechnet mit gravierenden Folgen. „Das wird wahrscheinlich ein großes Loch ins Budget reißen,“ so die Touristikerin.

„Ausgleichszahlungen sind Tropfen auf heißen Stein“
Dabei ist das nahende Budgetloch längst nicht die einzige Finanz-Sorge: Durch den Ausfall der Wintersaison 2020/21 entgingen den Verbänden salzburgweit gleich 20 Millionen Euro an Nächtigungsabgaben, also Ortstaxen. Anfang des Jahres zahlte das Land den Tourismusverbänden dafür eine zehnprozentige Ausgleichszahlung – zwei Millionen Euro wurden dafür insgesamt locker gemacht. Auch die Region Hochkönig wurde unterstützt.

„In Wahrheit ist das aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir haben circa 53 Prozent unserer Nächtigungen im Winter, 47 Prozent im Sommer. Allein durch den Ortstaxen-Entgang ist uns ein großer Brocken im Budget abgegangen“, so Scharfetter, man habe einsparen müssen. Ähnlich sieht das auch der Filzmooser Tourismuschef Peter Donabauer. „Es war nicht das, was wir gebraucht hätten, um nachhaltig starke Tourismuswerbung zu machen“, sagt der Touristiker.

Landeshauptmann bleibt vage
Branchensprecher Stefan Passrugger setzt sich für Hilfen ein. „Wir sind mit dem Landesabgabenamt in Austausch“, sagt Passrugger. Ob die Touristiker mit Hilfen rechnen dürfen, bleibt nach einer Anfrage an Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) unklar. Das Büro verweist auf übernommene Kurzarbeitsbeihilfen, Ausfallhaftungen sowie Zwischenfinanzierungen.

Wie berichtet, konnten viele Verbände die Corona-Hilfen nicht in Anspruch nehmen, da sie Körperschaften öffentlichen Rechts sind.

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