Seit der Veröffentlichung von „Diablo 3“ sind zehn Jahre ins Land gezogen, Fans der kultigen Action-RPG-Reihe lechzen seit Langem nach einem neuen Teil der Blizzard-Erfolgssaga. Als Zwischenhappen wurde jüngst „Diablo Immortal“ veröffentlicht - ein Smartphone-Ableger, der auch am PC spielbar ist. Dieser ruft bei Spielern und Testern mit seinen Pay-to-Win-Mechaniken allerdings mehr Entsetzen denn Freude hervor ...
Die Bewertungs-Datenbank „Metacritic“ zeigt, was das Publikum vom Gratis-„Diablo“ auf PCs und Smartphones hält. Während es bei den Testern in der PC-Version noch Wertungen im Bereich von 60 von 100 Punkten einfährt, strafen es die Spieler gnadenlos ab. Im Nutzer-Voting ergibt sich eine Ramschbewertung von 0,5 von 10 möglichen Punkten. Der Vorwurf: exzessive Geldmacherei im In-Game-Shop, Vorteile für zahlende Kundschaft.
Wer will, kann 100.000 Dollar verprassen
Tatsächlich kann „Diablo Immortal“ gigantische Löcher in die Geldtasche reißen: Wie Golem.de unter Berufung auf „Diablo Immortal“-Streamer meldet, können Spieler gut 100.000 US-Dollar in einen optimal ausgestatteten Helden versenken. Vorerst bleibt die Rechnung hypothetisch: Noch hat niemand öffentlich einen so teuer erkauften „Diablo“-Recken präsentiert.
Trotzdem wertet der aufdringliche Shop das Spiel empfindlich ab, urteilt auch das Spielemagazin „GamePro“. Im Testbericht mit dem Titel „Es ist die Hölle“ steht neben der Wertung von 58 von 100 möglichen Punkten der Begleittext: „Wir werten ‚Diablo Immortal‘ für seine Pay-to-Win-Mechaniken um zehn Punkte ab.“ Trotz zweckmäßiger Handlung, sich wiederholender Aktivitäten und wenig Übersicht hätte es sonst immerhin für 68 Punkte gereicht.
Konsumentenschützer geißeln In-Game-Shops
Videospiele, in denen auf exzessive Art und Weise Geld verprasst werden kann, haben sich in den vergangenen Jahren zu einer für die Branche einträglichen Einkommensquelle entwickelt. Längst sind solche Mechaniken auch in klassischen Vollpreisspielen wie „FIFA“ enthalten. Bei Menschen mit einer entsprechenden Anfälligkeit - oder wenn der Nachwuchs Papas Kreditkarte zückt - können schnell große Summen weg sein. Konsumentenschützer fordern daher eine strenge Regulierung.
In einzelnen EU-Staaten wie Belgien sind bestimmte Arten der Geldmacherei in Videospielen bereits verboten - konkret sogenannte Lootboxen, die wie digitale Überraschungseier funktionieren. Der Spieler kauft ein Exemplar und hofft, darin einen bestimmten virtuellen Gegenstand zu finden. Die Chance, dass tatsächlich der erhoffte Inhalt erscheint, ist verschwindend gering.
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