SPÖ, FPÖ und NEOS

Opposition verlangt „Runden Tisch“ zum Tierschutz

Tierecke
10.06.2022 12:27

Die Tierschutzsprecher der Oppositionsparteien SPÖ, FPÖ und NEOS verlangen von der Regierung einen „Tierschutzgipfel“, nachdem sie ihr Tierschutzgesetz, das den Namen eigentlich nicht verdient, entgegen sämtlicher kritischen bis ablehnenden Stellungnahmen von unterschiedlichster Seite einfach durchpeitschen wollte. Neben zuständigen Ministern und allen Parlamentsfraktionen sollen Tierschutzombudsleute der Bundeslände sowie Experten aus dem Tierschutzbereich und Praktiker aus der Landwirtschaft teilnehmen, so die Forderung.

„Wir wollen verhindern, dass Tierquälerei in Österreich sehenden Auges verlängert wird“, sind sich die Tierschutzsprecher der drei Oppositionsparteien einig. Konkret soll der angesprochene Runde Tisch unter Einbindung der Tierschutzombudsleute der Bundesländer, Experten, sowie Praktiker aus der Landwirtschaft, die dem breiten Spektrum das die österreichische Landwirtschaft zu bieten hat, gerecht werden, erfolgen. SPÖ-Tierschutzsprecher Keck: „Es handelt sich nicht um ein Tierschutzgesetz, sondern um ein Gesetz, das Tierquälerei in Österreich verlängert!“

Dietmar Keck (Bild: Parlamentsdirektion/Photo Simonis)
Dietmar Keck
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Wir müssen der Regierung die Augen öffnen!

SPÖ-Tierschutzsprecher Dietmar Keck

Der Gesetzesvorschlag der Bundesregierung soll bekanntlich tierquälerische Vollspaltenböden auf Jahrzehnte verlängern, die dauernde Anbindehaltung von Rindern bliebe noch lange aufrecht und es käme zu Kälbertransporten viel zu junger Kälber. Der freiheitliche Agrarsprecher Peter Schmiedlechner unterstützt das Anliegen die Gesetzesnovelle des Tierschutzgesetzes und die Tierhalteverordnung ausführlich zu diskutieren.

„Durchs Reden kommen Leut´ zam“, sagte der Freiheitliche und betonte: „Eine Diskussion ist von großer Bedeutung. Mir ist wichtig, dass Praktiker einbezogen werden. Auch den Bauern ist Tierschutz wichtig, es muss aber gleiche Spielregeln auf europäischer Ebene geben, der Mehraufwand der Landwirte muss honoriert werden und die Billigimporte aus Drittstaaten müssen verhindert werden!“

Auch NEOS-Tierschutzsprecherin Katharina Werner zeigt sich enttäuscht: „Der derzeitige Gesetzesentwurf ist unserer Ansicht nach viel zu unambitioniert. Wir NEOS hätten uns von einer grünen Regierungsbeteiligung wesentlich mehr erwartet.“ Die Regierung müsse nun die Kritikpunkte der Tierschutzombusleute ernst nehmen. Außerdem fehle laut Werner ein konkreter Plan, wie auch die Konsumenten für mehr Tierwohl sensibilisiert werden können.

Maggie Entenfellner (Bild: Peter Tomschi)
Maggie Entenfellner
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Wir lassen nicht locker, denn wir sind die Stimme der Tiere!

"Krone"-Tierexpertin Maggie Entenfellner

Die „Krone“ macht Druck im Sinne der Tiere
Auch Tierexpertin Maggie Entenfellner machte mit der Rückendeckung der „Krone“ Druck: „Wir haben es tatsächlich geschafft, dass der bereits geplante Ausschuss und die Abstimmung über das Gesetz nicht stattgefunden hat. Denn damit wäre Tierwohl Geschichte gewesen! Stattdessen gilt es jetzt, den eigenen Tierschutzausschuss durchzusetzen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass der Druck auf die Regierung doch noch Wirkung zeigt und wir das Gesetz im Sinne des Tierwohls verbessern können.“ Denn Tierschutz sei nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch den Konsumenten ein großes Anliegen und wirtschaftlich notwendig, so die Expertin.

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