Alex Morgan (69.) und Abby Wambach (104.) brachten das US-Team zunächst in der regulären Spielzeit sowie der Verlängerung in Führung. Doch Aya Miyama (80.) und Homare Sawa (117.) erzwangen mit ihren Ausgleichstreffern ein halbstündiges Nachspiel bzw. das Elferschießen, in dem Japan erstmals den zweifachen Weltmeister (1991, 1999) bezwang und damit den mit Abstand größten Erfolg feiern durfte. Bisher war die Viertelfinal-Teilnahme 1995 in Schweden, in dem es ein 0:4 gegen die USA gesetzt hatte, das Maximum gewesen.
US-Damen dominierten das Finale
Der Topfavorit aus Nordamerika dominierte das Endspiel zunächst eindeutig. Bereits in der 15. Minute landete ein Schuss von Megan Rapinoe aus spitzem Winkel an der Außenstange, in der 29. Minute bewahrte den Bezwinger von Gastgeber und Titelverteidiger Deutschland die Latte nach einem Weitschuss von Wambach vor einem Rückstand. In dieser Tonart ging es zunächst auch nach der Pause weiter: Die in der Halbzeit eingewechselte Morgan scheiterte ebenfalls am Torgebälk (49./Stange).
Doch 20 Minuten nach dieser Szene durften die 22-jährige Ersatzspielerin und ihre Teamkolleginnen jubeln. Nach einem blitzschnellen Konter und weiten Pass von Rapinoe ließ Morgan der japanischen Schlussfrau Kaihori mit ihrem Schuss ins lange Eck keine Chance. Die Freude über diese Führung währte aber nicht allzu lange, denn den ersten Abwehrfehler des US-Teams nutzte Aya Miyama eiskalt aus und traf zum Ausgleich (80.).
Nach einer kurzen Phase der Verunsicherung setzten die von der Schwedin Pia Sundhage betreuten US-Frauen ihre Dominanz in der Verlängerung fort. Und ihre Offensivbemühungen wurden schließlich ein weiteres Mal belohnt: Nach einer Idealflanke von Morgan, die sich auf der Seite durchgetankt hatte, war Wambach mit dem Kopf zur Stelle.
Japan rettet sich ins Elfmeterschießen
Es war Wambachs bereits 122. Treffer für die Nationalmannschaft, der aber nicht zum angestrebten dritten Titel reichen sollte. Denn die Japanerinnen drängten in der Folge vehement auf den Ausgleich, den Sawa nach einem Eckball auf spektakuläre Weise erzielte (117.), womit sich die 32-Jährige zur Torschützenkönigin (fünf Treffer) sowie zur besten Spielerin des Turniers krönte und es zum Elferkrimi kam.
Nachdem den ersten drei US-Spielerinnen - Shannon Boxx, Carli Lloyd und Tobin Heath - im "Shootout" die Nerven versagt hatten, entschied Saki Kumagai mit ihrem verwandelten Versuch das Finale zugunsten des Außenseiters.
Vor dem großen Finale hatten 1.200 Freiwillige im WM-Stadion in Frankfurt eine bunte, gut zehnminütige Abschiedsfeier zum Besten gegeben. Wie erwartet fieberte auch Deutschlands höchste Polit-Prominenz bei der letzten Partie der WM 2011 live mit. Kanzlerin Angela Merkel feierte ihren 57. Geburtstag beim Endspiel, Altkanzler Helmut Kohl und Bundespräsident Christian Wulff saßen ebenfalls auf der Ehrentribüne.
Schwedinnen holen Bronze
Das Spiel um Bronze hatten am Samstag die Schwedinnen gegen die Französinnen mit 2:1 (1:0) gewonnen (Bericht in der Infobox).
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.