Patrick Pentz hat in den beiden vergangenen Spielen gute Bewerbungsschreiben für die Rolle als Nummer eins im ÖFB-Nationalteam abgegeben. Der Noch-Austria-Keeper überzeugte gegen Dänemark (1:2) und Frankreich (1:1) nicht nur mit einigen Paraden, sondern wusste im Plan von Neo-Teamchef Ralf Rangnick auch im Spielaufbau zu gefallen. Seine Teamkollegen lobten vor allem die fußballerischen Qualitäten von Pentz - diese könnten für den 25-Jährigen zum Trumpf-Ass werden. „Er macht das überragend“, so Konrad Laimer.
Seine für einen Tormann relativ geringe Körpergröße (1,85 m) kompensiert Pentz unter Rangnick fast schon als elfter Feldspieler. „Er ist ein Torwart, der sehr viel mitbringt - überhaupt für uns, weil wir schon gerne hinten herausspielen“, erklärte ÖFB-Kapitän David Alaba. Dazu hätte Pentz gegen Frankreich „auch mit seinen Händen“ einiges gezeigt. „Er macht das überragend - mit dem Ball, auch auf der Linie, alles drumherum“, ergänzte Konrad Laimer. „Ich hoffe einfach, dass es so weitergeht. Mehr empfehlen als in den letzten zwei Spielen kann er sich nicht.“
Pentz gab sich bescheiden, weiß aber auch um seine Stärken. Fußballerisch ist er über den beim 3:0 in Kroatien aufgebotenen Heinz Lindner zu stellen. „Ich probiere einfach, wenn ich die Chance bekomme, dass ich der Mannschaft Sicherheit und Stabilität gebe“, betonte der Salzburger. Im Finish gegen Frankreich, als er einen Schuss von Kylian Mbappe mit der Hüfte an die Latte lenkte, hätte er allerdings auch Glück gehabt. „Weil wenn der reingeht, schauen wir ganz deppert aus der Wäsch‘.“
„Da waren lauter Löcher drinnen“
In der ersten Hälfte sei es auch aufgrund der Rasenqualität nicht einfach gewesen. „Da waren lauter Löcher drinnen. Es ist zickzack gegangen, wenn man die Bälle nicht scharf genug gespielt hat“, sagte Pentz über das im Vorfeld schon heiß diskutierte Geläuf im Happel-Stadion. Der Torhüter half nach einer Analyse in der Pause aber mit, sich aus der Umklammerung der Franzosen zu lösen. „Wir haben uns angeschaut, wie sie zustellen. Es war besser, wenn David den ersten Ball auf mich spielt, weil sie dann Probleme mit dem Anlaufen hatten.“
Eine Möglichkeit, die Rangnick mit dem von ihm nicht einberufenen EM-Torhüter Daniel Bachmann offensichtlich nicht gesehen hätte. Ob Pentz auch am Montag in Kopenhagen gegen Dänemark („Ein ganz wichtiges Spiel, wir brennen auf die Revanche“) im Tor steht, ist allerdings offen. Gegen Frankreich musste er nur nach einem Strich des eingewechselten Stürmerstars Kylian Mbappe hinter sich greifen. „Den kann man mal so machen“, meinte Pentz. „Ich glaube, er ist der beste Spieler auf der Welt im Moment.“
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