Gatsch, Regen - das Nova Rock 2022 drohte bei seiner „Wiedergeburt“ nach zweijähriger Corona-Pause zum Desaster zu werden. Starke Regenfälle sorgten am Donnerstag für verschlammte Parkplätze und infolgedessen für lange Rückstaus bei der Anreise. Auch Auftritte mussten abgesagt werden. Doch der Veranstalter trotzte den widrigen Bedingungen, machte aus der Not eine Tugend und wurde schließlich für die Bemühungen belohnt: Der Kollaps konnte „vermieden“ werden, die Mehrkosten aber gehen in die Millionen. Den Fans ist‘s egal: Die besseren Wetterbedingungen sorgten für noch mehr gute Stimmung. Die italienische Band Maneskin avancierte am zweiten Festivaltag am Freitag zum heimlichen Headliner.
Auf das Matsch-Chaos folgte der perfekte Festivaltag: Am Freitag gab es beim Nova Rock gute Musik, Sonne sowie regen Andrang vor den Bühnen. Die großen Abräumer waren Maneskin, die eine energiegeladene Rockshow abzogen. Super Stimmung herrschte danach auch bei Kraftklub, parallel dazu kamen Headbanger bei Korn voll auf ihre Kosten. Die für Foo Fighters eingesprungenen Placebo überzeugte die Fans ebenso.
Doch auch junge Bands wissen, wie man echten Rock spielt. Maneskin kamen zum NovaRock, legten einen perfekten Auftritt hin und räumten ab. Die Italiener waren der heimliche Headliner auf den Pannonia Fields. Das Quartett, das sich im vergangenen Jahr einen Namen mit dem Sieg beim Song Contest gemacht hatte, bewies eindrucksvoll, dass es keine Eintagsfliege ist, sondern das Zeug zu etwas ganz Großem hat. „Es geht darum, Spaß zu haben und die Energie mit dem Publikum zu teilen“, so Sänger Damiano David.
Regen und Müdigkeit? Längst vergessen!
Die Stimmung ebbte bei Kraftklub nicht ab, es war richtig eng vor der Blue Stage, es wurde getanzt und mitgesungen. Die Mischung aus Indie, Rock und Rap mit deutschen Texten funktioniert nach wie vor. Und die Metalheads? Wurden bei Korn auf der Red Stage bedient, wenngleich die US-Band zunächst mit einem durchwachsenen Sound zu kämpfen hatte. Auch Heilung, Dog eat Dog und While She Sleeps begeisterten die Massen. Harte Gitarren, massive Breakdowns und reichlich Bewegung im Pit waren ein Garant für verschwitzte, aber auch glückliche Gesichter. Regen und Müdigkeit? Waren zu diesem Zeitpunkt längst vergessen.
Bilder vom Nova Rock:
Am Samstag werden die Menschen die Pannonia Fields wieder zum Beben bringen. Neben alten Haudegen wie Bad Religion oder The Offspring werden etwa die Dänen Volbeat ihren Elvis-Metal darbieten, während Seiler und Speer den Austropop auf ihre Weise ins Heute holen. Wem das zu geradlinig ist, der kann sich abschließend bei Deichkind in Dadaismus und Party-Ekstase üben. Das Leben muss weitergehen - und das Festival auch.
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