Fernwärme-Ärger

Millionenregen für die Stadtwerke-Chefs

Generaldirektor Martin Krajcsir

(Bild: Zwefo)

Die Fernwärme wird doppelt so teuer, aber einige werden es nicht spüren. Die Chefs der Wiener Stadtwerke jedenfalls verdienen sich jedes Jahr eine goldene Nase.

Die Fernwärme ist ein Teil der Wiener Stadtwerke, die der Stadt gehören. Und während die Preise für Hunderttausende Haushalte massiv steigen und viele Wiener nicht wissen, wie sie den nächsten Einkauf bezahlen sollen, fallen die Entscheidungsträger auf die dick gestrichene Butterseite. Das zeigt ein Blick auf deren Gehälter. Ein Hinweis darauf, was die Chefs erhalten, findet sich im Finanzbericht des Jahres 2021 auf Seite 71.

(Bild: Klemens Groh)

Generaldirektor Martin Krajcsir und Generaldirektor-Stellvertreter Peter Weinelt fallen in die Gruppe „Geschäftsführung der Wiener Stadtwerke“ und verdienten gemeinsam 860.000 Euro im Jahr 2021, 2020 lag der Betrag bei 830.000 Euro - also waren es in Krisenzeiten gleich einmal 30.000 Euro mehr. Wer von beiden wie viel abkassiert? Geheimsache.

Aufstellung der Bezüge nicht möglich
Von Sprecher Thomas Geiblinger heißt es: „Eine Aufstellung der personenbezogenen Bezüge geben wir nicht heraus.“ Auch die genauen Prämien dürfen keinen Weg an die Öffentlichkeit finden (2021 waren es jedenfalls insgesamt 1,79 Millionen Euro an Chefs und Prokuristen).

Und weiter: „Festzuhalten ist, dass in der Energiebranche Manager vergleichbarer Unternehmen im staatsnahen Bereich ein Mehrfaches unserer Manager verdienen. Boni sind an klare Zielvorgaben geknüpft und werden je nach Zielerreichungsgrad ausgezahlt.“ Manager in Schlüsselpositionen erhielten 2021 insgesamt drei Millionen Euro an Gehältern.

Mehr als der Bürgermeister
Aber auch der Stadtrechnungshof hat sich mit den Vergütungen befasst. Die Kritik der Prüfer: 13 Mitglieder der Geschäftsführung im Wien-Holding-Konzern und bei den Stadtwerken erhalten inklusive Prämien mehr als der Bürgermeister (18.000 Euro).