Durch die Teuerung der vergangenen Monate wurde bei vielen Menschen das Geld knapp. Zu merken ist das auch in den Pfandleihen, die über eine steigende Nachfrage berichten.
Eine hohe Nachzahlung bei der Stromrechnung oder ungeplante Sanierungsmaßnahmen beim Haus oder in der Wohnung: Nicht wenige Menschen brauchen schnelles Geld zur Überbrückung. Doch nicht jeder erhält Kredit bei einer Bank und zudem dauern Bonitätsprüfungen mitunter einige Zeit.
Mancher geht stattdessen ins Pfandhaus. Dort können die verschiedensten Sachen versetzt werden. „Das geht von Schmuck über Autos bis hin zu Handys“, berichtet Mario Klein, der eine Pfandleihe in Heiligenkreuz im Lafnitztal betreibt. Die Klientel sei bunt gemischt.
Durch die Teuerung sind die Anfragen zuletzt deutlich angestiegen. Unsere Klienten sind allerdings bunt gemischt – und reichen vom einfachen Arbeiter bis hin zum Gutverdiener.
Mario Klein Pfandleiher in Heiligenkreuz im Lafnitztal
Momentan ist die Nachfrage groß. Neben finanziellen Engpässen durch die Teuerung sind es oft auch Senioren, die aus Altersgründen keine Kredite bei Banken mehr erhalten. Im Unterschied zu einem Kredit haftet nicht der Schuldner, sondern das Pfand für die ausgeborgte Summe. Der monatliche Zinssatz beträgt derzeit ein Prozent. Hinzukommt noch eine Gebühr. „Rund 99 Prozent der verpfändeten Sachen wird am Ende wieder rechtzeitig ausgelöst – mitunter nach Verlängerungen“, so Klein.
Firmen verstzen Werkzeuge und Lagervorräte
Ein ähnliches Bild zeichnet Erik Petraschek vom Pfandleihhaus ERAG, dass seit rund einem dreiviertel Jahr einen Standort in Weiden am See betreibt und sich auch Autos spezialisiert hat: „Die Zahl der Anfragen steigt.“ Im Burgenland seien es im Vergleich zu anderen Bundesländern mehr Senioren, die ins Pfandhaus kommen würden. Zu beobachten sei nun auch, dass Unternehmer neben Fahrzeugen, auch Werkzeuge oder Lagervorräte versetzen.
„Uns ist die Beratung davor aber sehr wichtig“, erklärt Petraschek. Empfohlen werde etwa eine Laufzeit von bis zu drei Monaten. Dadurch würden am Ende rund 95 Prozent der versetzten Sachen wieder vom Besitzer ausgelöst.
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