Österreichs Fußball-Verband hat sich angesichts der Causa „Hinti-Cup“ mit einem eindrücklichen Appell an seine Mitarbeiter und Beteiligte gewandt und Teamspieler Martin Hinteregger zum Rapport gebeten. „Jegliche Nähe zu Extremismus und zu extremistisch orientieren Personen und Gruppierungen ist abzulehnen“, erklärte der ÖFB am Samstagabend via Aussendung.
Man stehe als größter Sportfachverband des Landes für Vielfalt, Toleranz und Integration in allen Bereichen der Gesellschaft. Jeder Nationalspieler müsse sich seiner Vorbildwirkung und Verantwortung bewusst sein, hieß es weiter. „Diese endet nicht an der Outlinie, sondern betrifft auch private und geschäftliche Entscheidungen.“ Österreichs Fußballbund hatte am Rande der aktuell gespielten Nations League Negativschlagzeilen um seinen Teamspieler Hinteregger behandeln müssen. Dieser fehlt dem Team zwar aktuell verletzt, war am Donnerstag aber in Erklärungsnot geraten, nachdem seine Geschäftsbeziehung zum umstrittenen Lokalpolitiker Heinrich Sickl (FPÖ) medial publik geworden war.
„Hinti“ distanziert sich
Gemeinsam mit Sickl, der als Förderer der rechtsextremen Identitären Bewegung galt, wollte Hinteregger das Amateur-Kleinfeld-Fußballturnier „Hinti-Cup“ in seinem Kärntner Heimatort Sirnitz austragen. Hinteregger betonte zuletzt, nichts von Sickls Vorgeschichte gewusst zu haben. Er erklärte, die Geschäftsbeziehung per sofort zu beenden. Und distanzierte sich von rechtsextremer Gesinnung.
ÖFB bleibt dran
Ein Gespräch mit ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel war laut Verbandsangaben am Freitag dennoch die Folge. In diesem habe Hinteregger „nachdrücklich versichert, keine Kenntnis von der kolportierten Verbindung seines Geschäftspartners zum äußersten rechten Rand gehabt zu haben“, teilte der ÖFB mit. „Der ÖFB wird die Sache intern weiter behandeln.“
Hinteregger lässt den „Hinti-Cup“ übrigens dennoch stattfinden, allerdings ohne das dazu geplante Musikfestival „Festi:ball“ auf der Schlosswiese Albeck.
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