Ob enorme Energiekosten oder steigende Rohstoffpreise: Zum 250. Jubiläum kämpft das Eisenwerk Sulzau mit Kriegsfolgen.
Walzen für die Stahlindustrie, hergestellt im Pongauer Tenneck: Dieses Produkt ist selbst in Zeiten des Ukrainekonfliktes gefragt. „Wir verzeichnen derzeit keine Einbrüche wegen des Krieges, wir sind mit der Nachfrage zufrieden“, sagt Georg Hemetsberger.
Der Vorstandsvorsitzende des Eisenwerkes Sulzau-Werfen navigiert das Unternehmen zu seinem 250-Jahr-Jubiläum dennoch durch eine der wohl schwierigsten Zeiten. Zwar ist die Nachfrage nach den Walzen konstant – sie werden etwa für die Herstellung von Autoblechen eingesetzt; 98 Prozent gehen nach Europa, Afrika und Amerika.
Die galoppierenden Rohstoffpreise und die stark steigenden Energie kosten setzen den Pongauern aber stark zu – 55 Millionen Kilowattstunden Strom braucht das Eisenwerk jährlich. „Nachdem wir ein energieintensiver Betrieb sind, ist das Einsparen Tagesgeschäft. Das ist aber nur begrenzt möglich“, so Hemetsberger. Nachsatz: „Wir versuchen, die Kosten über höhere Verkaufspreise wieder hereinzubekommen.“ Auch das Geschäft in Russland, das über das slowenische Schwesterunternehmen läuft, ist weggefallen, so Aufsichtsratschef Rudolf Weinberger.
Umsatz lag 2021 bei rund 81, 5 Millionen Euro
Die Jubiläumsfeierlichkeiten wollte er trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Lage nicht absagen. „Wir machen das, um ein Signal zu setzen und zu zeigen, dass man sich von totalitären System nicht unterkriegen lassen soll“, so Weinberger, dessen Familie 1899 das Werk kaufte. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Betrieb mit 300 Mitarbeitern einen Umsatz von 81,5 Millionen Euro.
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