Bei den enorm gestiegenen Gaspreisen scheint das Ende der Fahnenstange weiterhin noch nicht erreicht. Wie eine Berechnung der NEOS zeigt, ist nicht nur die Abhängigkeit Österreichs von russischem Gas weiterhin sehr hoch, die Kosten haben sich innerhalb eines Jahres bereits verdreifacht.
Während immer wieder vonseiten der Bundesregierung betont wird, möglichst rasch auf russisches Gas verzichten zu wollen, spiegeln die Importzahlen wider, dass dieses Vorhaben wohl kein sonderlich einfaches wird.
Importe so teuer wie noch nie
Das NEOS-Lab hat nun anhand der Zahlen der Daten der Statistik Austria ausgewertet, wie es um die derzeitigen Gasimporte bestellt ist. Dabei hat sich gezeigt: Durch die massiv gestiegenen Gaspreise sind die Importe bereits so teuer wie noch nie zuvor.
Fünf Milliarden für die Kriegskassa
So hat Österreich alleine im März 2022 rund 633 Millionen Euro für russisches Gas bezahlt - im März des Vorjahres waren es hingegen nur 181 Millionen Euro. Das ist nicht weniger als das Dreifache. In Summe spülten alleine Österreichs Gasimporte damit innerhalb von nur zwölf Monaten rund fünf Milliarden Euro in Russlands (Kriegs-)Kassa. In den Vorjahren lag dieser Wert zwischen ein bis zwei Milliarden pro Jahr.
Das Energieministerium hat den Kostensprung gegenüber den Ö1-„Journalen“ bereits bestätigt. Das NEOS Lab hat in einer Prognose im April geschätzt, dass die Kosten für russische Gasimporte auf über sieben Milliarden Euro jährlich steigen könnten, wenn sich die Preise an den Gas-Märkten nicht deutlich entspannen oder die Importmengen drastisch reduziert werden.
Abhängigkeit sogar noch weiter gestiegen
Während Deutschland etwa verkündet hat, die Abhängigkeit von russischem Gas von 55 auf 35 Prozent senken zu wollen, ist in Österreich der russische Importanteil sogar noch gestiegen - gesamt macht dieser sogar bereits 87 Prozent der gesamt importierten Gasmenge aus.
Dazu kommt, dass die leeren Gasspeicher bis Oktober mit nun deutlich teurerem Gas aufgefüllt werden müssen. Das könnte die Kosten für russische Gasimporte in den kommenden Monaten noch deutlicher steigen lassen.
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