Kaum ein Tag vergeht in Kärnten ohne Wolf-Attacken. Am Weißensee macht sich ein Landwirt große Sorgen um seine Tiere.
Ein lautes Gebrüll hat in der Nacht auf Samstag Adolf Kolbitsch aus dem Schlaf gerissen. „Eine Kuh hat derart laut geschrien, dass ich sofort Nachschau gehalten habe“, erzählt der 56-Jährige, der den Tschabitscher Hof am Weißensee betreibt.
Rinder und Pferde panisch entgegengelaufen
Unten beim Stall angekommen, sind ihm panisch seine Pferde und Rinder von der Weide entgegengelaufen. „Sie sind von der eingezäunten Fläche ausgebrochen. Hier hatte wieder ein Wolf seine Finger im Spiel“, ist sich der Landwirt sicher. „Es deutet einfach alles darauf hin. Meine Haflinger-Zuchtstute war am Bein komplett aufgerissen. Ein anderes Pferd wurde so arg gehetzt, dass es am Tag danach nicht mehr aufstehen hatte können.“
Kolbitsch hatte vor Monaten einen Wolf zu Gesicht bekommen
„Das Raubtier ist bereits damals bei uns herumgeschlichen. Doch so etwas wie zuletzt habe ich noch nie erlebt.“ Der Oberkärntner hat sich seinen Tieren nicht mehr nähern können. „Sie waren zu verschreckt. Wir arbeiten am Hof mit Kindern, unser Vieh ist sonst nicht scheu. Der Wolf zerstört einfach alles!“
Bauern kritisieren Einzäunung von Weiden und Almen
Der Bauer lässt seine Tiere nicht mehr aus den Augen. „Wir haben schlaflose Nächte. Das Vieh bleibt in der Nacht im Stall.“ Er kritisiert die von Experten vorgeschlagene Einzäunung von Weiden und Almen: „Wir Bauern sind nicht in der Lage, Flächen so einzuzäunen, wie es sich viele Tierschutzorganisationen vorstellen. Das geht faktisch nicht!“
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