KTM-Chef Stefan Pierer soll laut Wahlvorschlag in der Vollversammlung der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) Montagnachmittag zum neuen Präsidenten bestimmt werden. Der 65-Jährige, zu dessen Pierer Industrie AG die Pierer Mobility mit KTM, Husqvarna und GasGas gehört, ist seit 2016 Vizepräsident. Wegen seiner Finanzhilfe für der ÖVP in der Ära Kurz ist er nicht unumstritten.
2017 leistete Pierer im Wahlkampf an die Türkisen von Sebastian Kurz eine Großspende. Dazu wurde er auch in den Ibiza-Untersuchungsausschuss geladen. Dass er mit jenen gut 430.000 Euro möglicherweise einen Gesetzeskauf beabsichtigt habe, wies er von sich. Protest hagelte es auch für die Förderung des Landes Oberösterreich für den Bau der KTM Motohall, ein Motorradmuseum in Mattighofen. Diese Millionen-Euro-Subvention wurde von Kritikern als „Gabe der Landespolitik an einen Großspender der ÖVP“ angesehen. 2019 outete sich Pierer als Gegner einer uneingeschränkten Elektromobilität.
Neunjährige Amtszeit zu Ende
Nicht weniger spannend wird, ob er in seiner neuen IV-Funktion die Linie seines Vorgängers Axel Greiner, Kernkraft als Alternative zu russischem Gas und Öl und einer leistbaren Energiewende zu sehen, beibehält. Zu dem jüngsten Vorstoß der Atomkraft-Renaissance aus ihrer größten Landesorganisation hat sich die Bundes-IV zurückhaltend gezeigt. Als Pierers Stellvertreter werden in dem Wahlvorschlag wie bisher die Firmenchefs Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß (Fronius), F. Peter Mitterbauer (Miba) und Herbert Eibensteiner (voestalpine) sowie neu Thomas Bründl (Starlim Spritzguss) angeführt. Die neunjährige Amtszeit von Greiner, Vorsitzender des Familiengesellschaftsrats der Greiner-Gruppe, geht mit 13. Juni plangemäß zu Ende.
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