Selfies - jeder vierte Jugendliche macht in Österreich täglich ein Bild von sich selbst, mit steigendem Alter geht die Intensität zurück. Rund 60 Prozent der 50- bis 60-Jährigen fotografieren sich einmal pro Woche. Und manchmal macht die Kamera das letzte Bild im Leben eines Menschen.
Wie von Martin S. (57) aus Ansfelden, der in Tirol den Tod fand, als er sich bei einer Bergtour auf das Mittlere Kreuzjoch bei Nasserreith am Grat selbst fotografierte. Er stürzte 100 Meter ab, nun fand sein Bruder den „letzten Zeugen“, die Kamera, die zum seit Oktober vermissten Alpinisten führte.
Erst im Februar dieses Jahres hatte ein nächtliches Selfie beim Jaukerbach in Linz eine Tragödie ausgelöst. Daniela M. (37) aus Linz wollte sich knipsen, machte einen Fehltritt und stürzte in den Werkskanal. Ihr Begleiter Markus A. (33) aus Wien wollte sie retten, sprang ins Wasser und ertrank. Die 37-Jährige wurde in letzter Sekunde von Einsatzkräften an Land gezogen und berichtete nach dem Aufwachen aus dem Koma, dass sie selbst es war, die mit dem Selfie-Versuch das Unglück ausgelöst hatte.
Zwar war es kein Selfie, das Mitte April in St. Gotthard einen Unfall auslöste, aber ein Fotograf (58) stand auf den Gleisen der Mühlkreisbahn und war so in sein Motiv vertieft, dass er den Zug überhörte. Er wurde gerammt, über eine Böschung katapultiert, schwer verletzt.
Tödlich endete dagegen im Oktober des Vorjahres in Bad Gastein ein Fotounfall einer Mühlviertlerin. Die 57-Jährige hatte laut Augenzeugen einen Schritt zu weit nach hinten gemacht, war 80 Meter tief abgestürzt.
Im Mai 2020 überlebte eine 16-Jährige in Bad Ischl einen Vier-Meter-Sturz, nachdem sie beim Selfie am Balkon das Gleichgewicht verloren hatte.
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