Prozess nicht „fair“

Heard: Depps Zeugen waren bezahlte Angestellte

Adabei
13.06.2022 15:44

Amber Heard hat in einem TV-Interview zum ersten Mal über den Verleumdungsprozess gegen ihren Ex-Mann Johnny Depp gesprochen, in dem die Geschworenen gegen sie entschieden haben. Sie erklärte, dass das „unfaire“ Urteil das Ergebnis einer voreingenommenen „Darstellung in den sozialen Medien“ war und beschuldigte den „hervorragenden Schauspieler“, die Geschworenen beeinflusst zu haben, indem er „bezahlte Angestellte und Gelegenheitsarbeiter“ in den Zeugenstand schickte. 

Die 36-Jährige äußerte sich in dem Interview in der NBC-Show „Today“, das am Donnerstag aufgezeichnet und teils am Montagmorgen ausgestrahlt wurde, über das vernichtende Urteil gegen sie.

Sie sei im Internet „Hass und Feindseligkeiten“ ausgesetzt gewesen, was zu einer „unfairen“ Entscheidung geführt habe. Es habe keine faire Darstellung gegeben.

Amber Heard sagt, dass die Rolle der sozialen Medien im Prozess gegen Johnny Depp nicht „fair“ war. (Bild: Today Show)
Amber Heard sagt, dass die Rolle der sozialen Medien im Prozess gegen Johnny Depp nicht „fair“ war.

„Hervorragende Schauspielkunst“ von Depp
„Selbst jemand, der sich sicher ist, dass ich all den Hass und die Feindseligkeiten verdient habe, selbst wenn Sie glauben, dass ich lüge, könnten Sie mir nicht in die Augen sehen und sagen, dass Sie glauben, dass es in den sozialen Medien eine faire Darstellung gegeben hat“, sagte sie während des Gesprächs mit Savannah Guthrie. „Sie können mir nicht sagen, dass Sie glauben, dass dies fair gewesen ist.“

Heard, deren Anwaltsteam angekündigt hat, gegen das Urteil zu berufen, beschuldigte die Geschworenen auch, von der „hervorragenden Schauspielkunst“ und dem „beliebten“ Ruf ihres Ex-Mannes geblendet gewesen zu sein.

„Bezahlte Angestellte“ als Zeugen
„Ich sage es mal so: Wie konnten sie ein Urteil fällen, wie konnten sie nicht zu dem Schluss kommen?“, sagte sie darüber, dass ihr nicht geglaubt wurde.

„Sie saßen auf diesen Plätzen und hörten drei Wochen lang ununterbrochen unerbittliche Aussagen von bezahlten Angestellten und gegen Ende des Prozesses auch von Gelegenheitsarbeitern“, klagte Heard, die auch darüber sprach, dass es eigentlich niemanden etwas angegangen wäre, was bei ihr Zuhause geschehen ist. 


Marathon-Prozess vor Millionenpublikum
Während des sechswöchigen Marathon-Prozesses in Fairfax, Virginia, der am 11. April begann und am 1. Juni endete, rief Depp 38 Zeugen auf, während Heards Team 24 aufrief.

Der Gerichtsprozess war live im Fernsehen und im Internet übertragen und von einem Millionenpublikum verfolgt worden. 

In dem Verfahren schilderte Heard, wie ihr Ex-Mann sie misshandelt und auch sexuell missbraucht habe. Depp wies die Vorwürfe vehement zurück und beschuldigte stattdessen Heard, mehrfach gewalttätig geworden zu sein.

Amber Heard und Johnny Depp im Gerichtssaal (Bild: APA/Photo by Steve Helber/AFP)
Amber Heard und Johnny Depp im Gerichtssaal

15 Millionen Schadenersatz
Die 36-Jährige müsse ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar (14 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen, während der 58-Jährige ihr zwei Millionen Dollar zahlen müsse, entschieden die Geschworenen letztendlich. Eine Summe, die Heard nach Angaben ihrer Anwältin nicht zahlen kann. 

Der „Fluch der Karibik“-Star hatte Heard in seiner Zivilklage beschuldigt, in einem 2018 von der „Washington Post“ veröffentlichten Kommentar zum Thema häusliche Gewalt falsche Aussagen gemacht zu haben. Dies hätte seinem Ruf geschadet. Wegen Verleumdung hatte er 50 Millionen Dollar (gut 46 Millionen Euro) Schadenersatz gefordert. Heard pochte in ihrer Gegenklage auf 100 Millionen Dollar. Sie machte geltend, dass Depps Ex-Anwalt Adam Waldman mit einer Schmutzkampagne ihrem Ansehen geschadet habe.

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(Bild: kmm)



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