Der Unterschied zwischen den zwei Top-Teams in dieser Phase war, dass sich die Red Bulls durch Beständigkeit auszeichneten, die Ferrari-Crew aber durch Missgeschicke, technische Gebrechen und dadurch Ausfälle. In Baku fiel Sainz wegen Bremsproblemen aus, danach Leclerc wegen eines Motorschadens. Die italienischen Medien gingen mit „ihrem“ Team hart ins Gericht. „Desaster Ferrari - die WM geht in Rauch auf“schrieb die „Gazzetta dello Sport“. Und Corriere dello Sport: „Ferrari, was für ein Desaster.“
Auf 34 Punkte Vorsprung in der Formel-1-WM hatte es Charles Leclerc nach drei Formel-1-Saisonrennen gebracht, fünf Grands Prix später weist der Ferrari-Pilot 34 Zähler Rückstand auf. Der Monegasse findet sich nach dem GP von Aserbaidschan nur auf Platz drei der Fahrerwertung, neben Titelverteidiger Max Verstappen hat ihn auch Monaco-Triumphator Sergio Perez - um 13 Punkte - überholt. Red Bull feierte in Baku neben der WM-Doppelführung einen Renndoppelsieg und gibt den Ton an.
Davon zeugen nach etwa dem ersten Saisondrittel 80 Punkte Vorsprung in der Konstrukteurswertung auf die „Scuderia“ mit Leclerc und Carlos Sainz, nicht aber die Statistik im Qualifying. Da hat Leclerc seinen roten Boliden zuletzt viermal in Serie auf Rang eins gestellt, statt möglicher 104 Zähler heimste der Herausforderer des niederländischen Weltmeisters in Miami, Montmelo, Monaco und Baku aber nur insgesamt 30 Punkte ein. Verstappen hingegen sammelte da 91 Zähler und zog davon.
„Das ist eine Riesenenttäuschung“, sagte Leclerc über seinen Ausfall. „Ich hoffe, wir können zurückschlagen und die Dinge in den Griff bekommen“, fügte der 24-Jährige hinzu. Teamchef Mattia Binotto versprach eine tiefgehende Analyse der Probleme. Gelingt nicht schnell die Wende, droht Ferrari trotz des wohl stärksten Autos im Feld die nächste titellose Saison. Schon in Montmelo war Leclerc von Platz eins aus ausgeschieden. In Miami reichte es ihm immerhin zu Rang zwei, in Monaco aber nur zu Platz vier.
Während Landsmann Mick Schumacher im Haas als 14. erneut nicht punktete und strategische Fehler seines Teams beklagte, betrieben die Briten George Russell und Lewis Hamilton für sich und Mercedes mit den Rängen drei und vier Schadensbegrenzung. Mit 99 Zählern hat Russell nur 17 weniger als Leclerc gesammelt. Auf Verstappen fehlen ihm 51 Punkte, was grundsätzlich nicht unaufholbar scheint. Aktuell weist aber nichts darauf hin, dass die „Silberpfeile“ zu Red Bull und Ferrari aufschließen.
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