Amazon bietet Insidern zufolge im Kartellstreit mit der EU Zugeständnisse an. Daten der firmeneigenen Händlerplattform Marketplace sollten mit Verkäufern geteilt werden, zudem solle die Sichtbarkeit der Angebote von Konkurrenten auf der Plattform verbessert werden, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Der weltweit größte Online-Händler hofft so, um eine mögliche Kartellstrafe der Europäischen Union herumzukommen, die bei bis zu zehn Prozent des Umsatzes liegen könnte.
Die EU-Kommission hatte das Verfahren gegen Amazon 2020 eröffnet und wirft dem Online-Riesen vor, seine Größe und Marktmacht zu missbrauchen, um eigene Produkte zu begünstigen und sich gegenüber Konkurrenten einen Vorteil zu verschaffen, die auf der Amazon-Plattform ebenfalls aktiv sind. Die Ermittlungen drehen sich zudem um die Frage, ob Amazon den Händlern Vorzüge einräumt, die beim Versenden die Amazon-Logistik nutzen.
Den Insidern zufolge holen die EU-Kartellwächter in den kommenden Wochen Einschätzungen von Amazon-Nutzern und Konkurrenten ein. Mit einer Entscheidung werde zum Jahresende gerechnet. Die EU-Kommission und Amazon lehnten eine Stellungnahme ab. Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit erklärt, es stehe für weniger als ein Prozent des weltweiten Einzelhandelsmarktes und stimme nicht mit der Einschätzung der EU-Kommission überein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.