600.000 Euro Abgang

Tirol: „Pannen-Bahn“ am Venet kämpft ums Überleben

Tirol
14.06.2022 06:51

Nicht zum ersten Mal mussten am Sonntag Fahrgäste der Venetbahn im Tiroler Zams (Bezirk Landeck) nach einem technischen Defekt abgeseilt werden. Erinnerungen an das Vorjahr und zwei Zwischenfälle im Jahr 2013 wurden wach. Darüber hinaus kämpft die Bergbahn auch finanziell ums Überleben.

Es war ein Steuerungsproblem, das – wie berichtet – die betagte Gondelbahn aus dem Jahr 1968 am Sonntagnachmittag lahmlegte. Davon ging am Montag Thomas Hittler, Aufsichtsratsvorsitzender der Bahn und Landecker Vizebürgermeister, aus. 17 Personen mussten aus 35 Metern aus der Gondel abgeseilt werden, die bergwärts unterwegs war. Sie kamen mit dem Schrecken davon.

Evakuierung auch vor knapp einem Jahr
Während die Techniker am Montag fieberhaft an der Fehlerbehebung arbeiteten, wurden Erinnerungen an den 16. August 2021 wach. Auch vor knapp einem Jahr versagte die Bahn wegen eines technischen Problems plötzlich. Aus der bergwärts fahrenden Gondel bargen die Retter 22 Passagiere und vier Hunde. Dies gelang unter Einsatz der Drehleiter der Feuerwehr. Die fünf Passagiere in der zweiten Gondel seilte die Bergrettung Landeck-Zams aus ihrem luftigen „Gefängnis“ ab. „Wir machten eine Kupferexplosion als Ursache des Stillstands aus“, informiert Thomas Hittler. Die war eine Folge eines Blitzschadens, der sich schon zuvor ereignet hatte.

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Es sind stets alle behördlichen Abnahmen vorschriftsmäßig gemacht worden. Ein technischer Defekt wie am Sonntag lässt sich aber leider nie ausschließen.

Thomas Hittler, AR-Vorsitzender Venet Bergbahnen

Gleich zwei Zwischenfälle im Jahr 2013
Stichwort „zuvor“: Am 25. Jänner 2013 saßen zehn Menschen fünf Stunden in einer Venet-Gondel fest. Der Grund dafür – ein Stromausfall – lag nur indirekt im Bereich der Bahn: Den Stromausfall hatte ein Hangrutsch nach einem Wasserrohrbruch bei einer Schneekanone verursacht. Die zehn Personen wurden aus 50 Metern abgeseilt.

Und nach einer „Seilentgleisung“ des Tragseiles bei einem Föhnsturm bargen Retter am Christtag desselben Jahres 21 Passagiere aus der Venetbahn.

Rund 600.000 Euro Abgang aus dem Winter 2021/2022
Neben den technischen Problemen kämpfen die Venet Bergbahnen finanziell ums Überleben. Laut dem Zammer Bürgermeister Benedikt Lentsch müssen die Gemeinden Zams und Landeck sowie der TVB Tirol West als Hauptgesellschafter aktuell einen Abgang von rund 600.000 Euro aus dem Winter abdecken. „Wir stehen jedenfalls hinter dem Berg“, betonen Lentsch und Hittler unisono.

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