Nach dem Mordalarm am Montagvormittag in Groß-Enzersdorf im Weinviertel - ein schwer kranker 80-Jähriger dürfte seine Frau (83) erschossen und sich anschließend selbst gerichtet haben - sind die weiteren Ermittlungen im vollen Gange. Hintergrund dürfte laut Ermittlern aber vor allem eine prekäre Pflegesituation sein.
Dora (83) und Helmut H. hatten sich vor 40 Jahren ihren Traum vom Eigenheim am Mariensee verwirklicht. Das Glück schien perfekt.
Frau saß im Rollstuhl
Doch zehn Jahre später wurde die Frau schwer krank, konnte sich bald nur mehr im Rollstuhl fortbewegen. Helmut H. kümmerte sich um sie, trug seine große Liebe weiterhin sprichwörtlich auf Händen.
Diagnose: Lungenkrebs
Vergangene Woche erhielt der ehemalige IT-Techniker nach Informationen der „Krone“ dann die niederschmetternde Diagnose: Lungenkrebs. Vermutlich aus Angst, dass niemand mehr für seine Frau sorgen würde, löschte er mit einem Schlag ihr Leben aus und beendete auch sein eigenes.
Gegen 11 Uhr ging schließlich der Polizei ein Notruf ein: „Ich habe meine Frau erschossen!“, sagte H. am anderen Ende der Leitung und kündigte da bereits an, sich auch selbst zu töten. Der 80-Jährige hatte sich im Haus der idyllischen Siedlung am Mariensee verschanzt.
Sofort war die Polizei mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort. Die Cobra rückte aus und auch die Verhandlungsgruppe. Doch zu verhandeln gab es nichts mehr. Als die Beamten der Eliteeinheit das Einfamilienhaus stürmten, entdeckten sie nur noch zwei leblose Personen.
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