Puppe als DIY-Projekt

Linzerin verwirklicht sich endlich Barbie-Traum

Oberösterreich
14.06.2022 14:00

Sie ist längst mehr als ein Spielzeug mit blonden Haaren und Wespentaille. Sarah Birklbauer aus Linz sammelt und repariert die Kultfigur und begeistert damit 47.000 Follower auf Instagram.

Der Auslöser für ihr Hobby war eine geschenkte Barbie-Puppe. 2014 begann die Linzerin Sarah Birklbauer, Barbies zu sammeln, sechs Jahre später, sie zu basteln. Mit der Zeit entstanden richtige „Barbie-Welten“, angefangen von selbstgeklebten Büchern bis hin zu ganzen Dioramen. Sarah besitzt in etwa 60 voll ausgestattete Barbies und mindestens genauso viele als Bastelbestand. Darunter findet man auch ein paar besondere Exemplare, wie eine Star-Wars-Barbie, verschiedene Superheldinnen, aber auch eine, die Sarahs eigene Tattoos trägt: „Ich wollte einfach eine Barbie, die genauso aussieht wie ich!“

Diese Barbie trägt Sarahs eigene Tattoos. (Bild: Markus Wenzel)
Diese Barbie trägt Sarahs eigene Tattoos.

Sonderanfertigungen aus aller Welt
Die gebürtige Linzerin repariert kostbare Erinnerungsstücke, die in Mitleidenschaft gezogen wurden. Oft sind es Sammler, die ihr diese Schätze schicken. „Meistens bekomme ich nur den Kopf der Puppe zugeschickt. Dem setze ich neues Haar ein oder ziehe den Lippenstift nach.“ Die 30-Jährige erfüllt auch Sonderwünsche: „Eine Mutter aus den USA hat für ihre Tochter eine Däumeline-Barbie bestellt. So eine gab es noch nie!“

Zeigt Handwerk online
Ihre Kunden kommen aus Amerika, Kanada, Deutschland, Italien oder Belgien. Die meisten kennen sie über ihren Instagram-Account „sassie.dolls“. Ihr Handwerk hat sich die 30-Jährige selbst angeeignet. „Die meisten Inspirationen hole ich mir online. Mithilfe von Videos habe ich gelernt, den Puppen eine neue Haarpracht zu verpassen. Anfangs habe ich pro Kopf fünf Stunden gebraucht.“

Die Haare werden strähnenweise eingesetzt. (Bild: Markus Wenzel)
Die Haare werden strähnenweise eingesetzt.

Faltbare Puppenhäuser
Sarah befüllt mit ihrer einzigartigen Barbie-Sammlung eine drei Meter lange Wand bis unter die Decke, obwohl eine Puppe nur rund 30 Zentimeter groß ist. Um Platz zu sparen, begann die Linzerin ihre selbstgebauten Räume faltbar zu gestalten. Ihre handgefertigte Wohnlandschaft inklusive Vorgarten und Kaminofen bedeckt ausgeklappt den ganzen Wohnzimmerboden.

Sarah verbringt viel Zeit mit dem Basteln von Accessoires und Zubehör. (Bild: Markus Wenzel)
Sarah verbringt viel Zeit mit dem Basteln von Accessoires und Zubehör.

Sogar das Werkzeug wird selbstgemacht
Die Barbie-Liebhaberin bastelt nicht nur alles an Barbie-Zubehör und Puppenhäusern, sondern auch Werkzeug, denn das ist in Österreich schwer zu bekommen: „Ich kaufe meine Materialien wie Haare und Kleber online aus England.“ Werkzeug, das sie im Netz nicht erhält, wird mit einem Skalpell und einer Stricknadel selbst hersgestellt.

Von der aufwendigen Litfaßsäule bis zur einfachen Mauer ist alles selbst gebaut. (Bild: Markus Wenzel)
Von der aufwendigen Litfaßsäule bis zur einfachen Mauer ist alles selbst gebaut.

„#YouCanBeAnything“-Philosophie
Was Sarah an der Kultpuppe so gerne mag, kann sie in einem Wort zusammenfassen: „Vielfältigkeit. Sie entwickelt sich immer weiter, Barbies gibt es in allen Formen.“ Und sie holt inspirierende Frauen vor den Vorhang, wie ganz aktuell die farbige Transgender-Ikone Laverne Cox! Diese Puppe ist längst mehr als die typische blonde Barbie mit Wespentaille und blauen Augen.

Porträt von Sophie Peraus
Sophie Peraus
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