Der nächste Rückschlag

„Fiasko!“ ÖFB-Team nun Frankreichs Rettungsanker

Fußball International
14.06.2022 11:46

Weltmeister Frankreich droht nach dem sieglosen Juni-Viererpack in der Nations League der Abstieg aus der Elite-Liga. Der Gruppensieg und die damit verbundene Möglichkeit auf die Titelverteidigung ist nach einem 0:1 daheim gegen Kroatien schon außer Reichweite. Drei Tore schrieb die Auswahl um die Stürmerstars Kylian Mbappe und Karim Benzema bei den zwei Unentschieden und zwei Niederlagen nur an. Der Rettungsanker für die Elf von Didier Deschamps kann nur Österreich heißen.

Die zwei Zähler vor Frankreich liegende ÖFB-Auswahl ist in den abschließenden zwei Partien im September noch in Reichweite, Kroatien (7 Punkte) und Spitzenreiter Dänemark (9) sind enteilt. Österreich gastiert am 22. September in Saint-Denis, danach treten die „Bleus“ noch in Kopenhagen an.

Kroatien verteidigte das frühe 1:0 durch einen verwandelten Elfer von Luka Modric (5.) auch dank des starken Schlussmanns Ivica Ivusic über die Zeit. Die Franzosen nahmen das gegnerische Tor oft nur aus der Distanz unter Beschuss. 23 Partien in Folge hatten die Blauen davor zumindest einen Treffer erzielt. Im Stade de France war es die zweite Niederlage in Folge nach dem 1:2 gegen Dänemark zum Nations-League-Auftakt.

Die französische Presse ging mit der Mannschaft wie erwartet hart ins Gericht. „Le Parisien“ schrieb von einem „Fiasko“, die „L‘Equipe“ analysierte: „Fünf Monate vor der WM bleibt der peinliche Eindruck zurück, dass Didier Deschamps bei diesem Zusammenzug nicht viel unter Kontrolle hatte.“ Kritik gab es auch an den Stars im Angriff. Mbappe, Benzema und Christopher Nkunku hätten kaum etwas bewirken können. Benzema und Mbappe habe „der Saft gefehlt“, die kroatische Defensive zu knacken, meinte „L‘Equipe“.

Trainer Deschamps sah müde Beine, ist aber „nicht beunruhigt“
Deschamps erklärte, dass das dichte Programm nicht geholfen habe. „Wir hatten nicht die Energie und Kraft gegen Mannschaften, die uns da überlegen waren“, meinte der Teamchef. „Wir haben ein wenig von unserem Selbstbewusstsein verloren, aber es ist vor allem die Frische, die uns gefehlt hat.“ Nicht geholfen haben Deschamps auch die Absagen von Paul Pogba, Raphael Varane oder N‘Golo Kante. Deschamps rotierte die Startelf vor jedem Spiel, um Kräfte zu schonen. In Bestformation liefen die Franzosen nie auf. Gegen Kroatien gab es im Vergleich zum 1:1 gegen Österreich in Wien acht Veränderungen.

Didier Deschamps (Bild: APA/AFP/FRANCK FIFE)
Didier Deschamps

„Ich bin nicht beunruhigt. Ich bin von Natur aus nie beunruhigt“, betonte Frankreichs Coach, der mit dem Tod seines Vaters vor dem ersten Spiel gegen Dänemark einen Schicksalsschlag zu verkraften hatte. Es gelte nun, das Gesehene zu reflektieren. Kritik an den Spielern werde es nicht geben, so der frühere Welt- und Europameister. „Einige haben weniger gut gespielt. Aber es geht um die kollektive Stärke. Die hat uns bei dieser Zusammenkunft gefehlt.“

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(Bild: KMM)



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