Der Verein „Alleinerziehend - aber nicht allein“ schlägt derzeit Alarm: Die Teuerung bringt Betroffene an ihre finanziellen Grenzen. Die Spendenbereitschaft sinkt dabei ebenso.
Es sind scheinbare „Kleinigkeiten“, die für viele Alleinerziehende mittlerweile nicht mehr leistbar sind: Frau N. ist mit ihrem zweiten Kind schwanger. Weil es eine Risikoschwangerschaft ist, müsste sie für Untersuchungen nach Wien fahren. Doch das Geld reicht nicht.
Vater ist weg
„Der Vater hat uns verlassen, das Auto musste repariert werden, mein Sohn hat neue Haus- und Sommerschuhe benötigt, und jetzt habe ich bis am Ende des Monats noch 20 Euro übrig“, erzählt sie. Tanken, Parkgebühren oder ein Zugticket kann sie sich nicht leisten, selbst beim Essen wird gespart.
Wenn ich nicht schwanger wäre, würde ich auf meine Portion verzichten.
Eine Betroffene
Geld reicht nicht mehr bis Monatsende
Frau F. hat vier Jungs, um die sie sich kümmern muss. Das Geld reicht nicht mehr bis zum Monatsende, auf vieles muss verzichtet werden. „Ich bin auf mein Auto angewiesen, da ich sonst meinen Arbeitsplatz nicht erreichen kann“, sagt sie. Weil sie sich keine Sommerreifen leisten kann, fährt sie mit Winterreifen weiter.
Hilferufe wie diese erreichen den Verein „Alleinerziehend - aber nicht allein“ mittlerweile fast täglich. Jene, die schon vor der Teuerung armuts- oder ausgrenzungsgefährdet waren, treffe es besonders hart, berichtet Obfrau Anika Karall.
Alles zu teuer
„Die Teuerungen sind bei den Menschen angekommen. Zum einen merken wir eine größere Nachfrage nach Sozialberatungsterminen und Lebensmittelgutscheinen. Gleichzeitig sinkt jedoch die Spendenbereitschaft“, so Karall.
Diese Woche wurde der letzte Lebensmittelgutschein vergeben. Der Verein hofft nun auf Spenden, um Betroffene weiter unterstützen zu können. Außerdem findet am 19. Juni (13 - 17 Uhr) ein Charity-Flohmarkt in Wimpassing, Eisenstädterstraße 14, statt.
Verein Alleinerziehend
AT28 5100 0900 1730 0700
Kennwort: „Soforthilfe“
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