Jetzt muss doch die Staatsanwaltschaft aktiv werden.“ Häuslbauerin Daniela Moßhammer spricht das aus, was sich wohl viele weitere Betroffene gedacht haben. Wie berichtet, ist die Pleite von Fertighaus-Anbieter Scalahaus noch größer als zunächst angenommen. Mindestens 21 Millionen Euro Schulden hat die Pleite-Firma angehäuft, 461 Gläubiger warten auf ihr Geld.
Moßhammers Forderung wurde erhöht. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Scalahaus-Geschäftsführung. Für die unzähligen Betroffenen ist das nur ein schwacher Trost. Viele Häuslbauer leisteten hohe Anzahlungen, bekommen haben sie dafür nichts außer den Bauplänen. Andere Familien haben derzeit bestenfalls halbfertige Häuser auf ihrem Grund stehen. Mehr als 160 Häuslbauer dürften betroffen sein. Unzählige offene Rechnungen hat Scalahaus nicht beglichen. Kurios: Auch der frühere Unternehmenssprecher findet sich auf der langen Gläubigerliste. Sie alle dürften leer ausgehen. Der Kreditschutzverband KSV1870 ortet bestenfalls „marginale“ Erfolgschancen für die Gläubiger.
Das Vermögen der Pleitefirma steht zum Verkauf. Sämtliche Musterhäuser hat bereits ein Unternehmer gekauft. Dies deckt nur einen Bruchteil der Schulden ab. Derzeit steht nicht einmal genug Geld zur Verfügung, um die Kosten des Insolvenzverfahrens zu tragen. Die Pleite war ein Finanz-Crash mit Ansage: Bereits im Jahr 2021 schrieb Scalahaus einen Verlust von 8,8 Millionen Euro.
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