Entlastungspaket

Salzburger sauer: „Diese Maßnahmen reichen nicht“

Salzburg
15.06.2022 06:30
Die Salzburger freuen sich über das Entlastungspaket der Regierung. Für den größten Teil greift dieses aber viel zu kurz. Sorgen vor einer anhaltend hohen Inflation und speziell hohe bleibenden Kosten trüben den Ausblick.

Vom 22-jährigen Studenten bis zur 65-jährigen Angestellten: Jede Frau und jeder Mann in Salzburg hat in jüngster Vergangenheit irgendwo unliebsame Bekanntschaft mit der Teuerung gemacht. Egal, ob an der Tankstelle im Lungau, ob im Supermarkt im Pongau oder beim Berappen der Strom-, Gas-, oder Heizölrechnung vom Pinzgau bis in den nördlichen Flachgau: Das Leben an sich ist in nur wenigen Wochen um hunderte Euro teurer geworden. Monatlich und für jedermann.

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Die Maßnahmen sind gut, jedoch für manche zu wenig. Ich bin in Karenz, mein Lebensgefährte Alleinverdiener. Das ist nicht so einfach.

Kerstin Kendlbacher (32), karenzierte Bankkauffrau, Kaprun

500 Euro an Klimabonus, 180 Euro Einmalzahlung pro Kind und einiges mehr: Eine vierköpfige Familie mit zwei erwerbstätigen Eltern und zwei Kindern kann dank der Anti-Teuerungsmaßnahmen der Regierung schon gut und gerne mit 2800 Euro entlastet werden.

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Die aktuellen Maßnahmen sind wie die Informationen darüber nicht ausreichend. Ich habe Sorgen, weil ich keine Ahnung habe, wie der Herbst wird.

Misha Hollaus (65), Angestellte aus Kaprun

Vielen Salzburgern, die im Österreich-Vergleich mit den teils höchsten Lebenserhaltungskosten zu kämpfen haben, geht das Paket aber nicht weit genug. „Diese Maßnahmen reichen einfach nicht, sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt etwa Patricia Baier (38), zweifache Mutter aus dem Lungau.

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Wir bauen gerade ein Haus. Im Vergleich mit dem Vorjahr sind Preise um die Hälfte gestiegen. Entlastung? Gut, aber sie ist sehr klein.

Sandra Eder, Häuselbauerin, Gemeindebedienstete, Oberndorf

Forderungen nach langfristiger Hilfe
Der Halleiner Oliver Holub (37) bemängelt etwa die Strategie der Hilfsleistungen. „Diese Einmalboni sind eine tolle Sache. Aber wir alle bräuchten etwas, was uns auch langfristig entlastet!“

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Der Wocheneinkauf macht bereits 45 bis 50 statt bisher 30 Euro aus. Einmalzahlungen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Till Bodenhagen (22), deutscher Student in der Stadt Salzburg

Ein Mittel dafür wäre das Abschaffen der kalten Progression. Weil noch nicht genau feststeht, wie die Steuerleichterung aussehen wird, bleiben die Salzburger skeptisch.

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500 Euro Klimabonus? Gut! Aber wir sehen hier nun einen Tropfen auf den heißen Stein. Ich fände eine generelle Steuersenkung sinnvoll.

Patricia Baier (38), Kellnerin, zweifache Mutter, Lungau

Der Pongauer Klaus Horvat Unterdorfer (49) spricht eine Sorge an, die ebenfalls viele fesselt: „Manche großen Erhöhungen, etwa jene bei den Mieten, werden erst 2023 auf uns zukommen. Diesbezüglich hat die Regierung noch nichts gemacht!“ Der Ausblick auf den Herbst und darüber hinaus? Trüb!

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