Neue Sanktionen

Kreml geht gegen britische Journalisten vor

Der Kreml sanktioniert britische Journalisten und Journalistinnen, darunter den BBC-Generaldirektor Tim Davie.

(Bild: AFP)

Moskau hat 49 britische Staatsbürger und Staatsbürgerinnen auf seine Schwarze Liste gesetzt. Darunter sind 29 Journalistinnen und 20 Militärvertreter. Begründet werden die Sanktionen mit „falschen und einseitigen Informationen“ beziehungsweise der Mithilfe bei Waffenlieferungen an die Ukraine.

„Die britischen Journalisten auf der Liste sind an der vorsätzlichen Verbreitung falscher und einseitiger Informationen über Russland und die Ereignisse in der Ukraine und im Donbass beteiligt“, teilte das Außenministerium in Moskau am Dienstag mit. Unter den Sanktionierten finden sich etwa der BBC-Generaldirektor Tim Davie sowie Journalistinnen der Zeitungen „The Guardian“ und „Financial Times“. Ebenfalls betroffen sind die Herausgebenden der Zeitungen „Times“, „The Guardian“, „Daily Mail“ und „Daily Telegraph“, sowie Radio- und Fernsehmoderatoren.

„An Entscheidungen über Waffenlieferungen beteiligt“
Zusätzlich versieht der Kreml Vertretende des britischen Militärs mit Sanktionen. „Personen, die mit dem britischen Verteidigungskomplex in Verbindung stehen, sind an den Entscheidungen über die Lieferung von Waffen an die Ukraine beteiligt“, sagte das Außenministerium. In diesem Bereich sollen 20 Personen sanktioniert werden, darunter der Chef der Royal British Airforce. Im April hatte Russland bereits 287 britische Unterhausabgeordnete wegen ihrer Unterstützung für die Ukraine mit Einreiseverboten belegt. Zuvor traf es den britischen Premierminister Boris Johnson und weitere Regierungsmitglieder.

Großbritannien unterstützt die Ukraine
Großbritannien ist seit Kriegsbeginn ein zentraler Unterstützer der Ukraine. Beispiele sind die regelmäßig veröffentlichten Informationen des britischen Geheimdienstes und zahlreiche Waffenlieferungen wie Luftabwehrsysteme. Das Verhältnis zwischen London und Moskau ist bereits seit längerem angespannt, unter anderem aufgrund russischer Giftanschläge auf Exilrussen und Russinnen in Großbritannien. London hat russische Oligarchen und Oligarchinnen vor den westlichen Sanktionen jahrelang angezogen.