Weil Cyber-Angriffe und Internetkriminalität exorbitant steigen, fordert Landeshauptmann Peter Kaiser jetzt die Einrichtung eines Cyber-Notrufs. Angelehnt an Notfallnummern wie 133 (Polizei) oder 144 (Rettung) soll er die erste Anlaufstelle für Betroffene sein.
Nachdem schon der IT-Experte Cornelius Granig gegenüber der „Krone“ von einer solchen Notruf-Hotline gesprochen hatte, greift auch Landeshauptmann Peter Kaiser die Idee auf!
Peter Kaisers Statement
„Vor zehn Jahren gab es 3500 angezeigte Cyberattacken in Österreich, 2020 waren es 35.000 und im letzten Jahr bereits 46.000. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Was tun, wenn ich mir bei einem verdächtigen Mail nicht sicher bin? Wie reagieren, wenn plötzlich irgendwelche Drohungen oder Lösegeldforderungen auf meinem Bildschirm auftauchen? Wie kann ich mich bzw. mein Unternehmen schützen und vor weiterem Schaden bewahren? Welche Notfallmaßnahmen sind unverzüglich einzuleiten?“
„Dafür sollte es nach Vorbild von Feuerwehr, Rettung und Polizei einen eigenen Notruf geben, unter dem die Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr, sieben Tage die Woche entsprechende Antworten, Auskünfte, Handlungsanleitungen bekommt“, greift Kaiser die Idee des Cyber-Experten, Cornelius Granig, der auch die Kärntner Landesregierung nach dem Hackerangriff berät, auf.
Kaiser fordert außerdem die Bundesregierung auf, mehr in Cyber-Experten zu investieren und er wolle diese Forderungen auch zum Thema der nächsten Landeshauptleutekonferenz zu machen.
Köfer fordert transparente Aufklärung
Diesen IT-Notruf, den Kaiser fordert, ordnet „Team Kärnten“-Obmann Gerhard Köfer in die Kategorie Ablenkungsmanöver ein: „Anstatt auf transparente Aufklärung im Sinne der Bürger zu setzen, versucht man weiterhin, mit irgendwelchen Nebenforderungen von der eigentlichen Causa abzulenken und den Menschen Sand in die Augen zu streuen.“ Köfer weiter: „Auch ein Notruf wird uns nicht retten. Es gilt, Investitionen zu tätigen, um Angriffe grundsätzlich abzuwehren.“
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