Der polnische Ingenieur Pawel Zadrozniak hat ein ungewöhnliches Hobby: Er hat aus alter Hardware - Diskettenlaufwerken, Flachbettscannern, Festplatten - ein programmierbares Musikinstrument geschaffen. Eine erste Version aus zwei Diskettenlaufwerken enthüllte er bereits 2011, nun hat er die dritte Generation „Floppotron 3.0“ präsentiert.
Diese habe er von Grund auf neu konstruiert, verrät Zadrozniak auf seinem Blog. Die Technik wurde von Generation zu Generation komplexer: Auf den ersten „Floppotron“ mit zwei Laufwerken folgte eine Variante mit 64 Diskettenlaufwerken, acht Festplatten und zwei Scannern.
512 Floppy-Laufwerke, 16 Festplatten, 4 Scanner
Die Version 3.0, die der Tüftler nun in einem YouTube-Video vorführt, besteht aus 512 3,5-Zoll-Floppy-Diskettenlaufwerken, 16 Festplatten und vier Flachbettscannern. Die Steuer-Software für den „Floppotron 3.0“ hat Zadrozniak selbst programmiert. Bespielt wird das System laut Golem.de über MIDI-Befehle.
Laufwerks- und Scanner-Motoren machen Musik
Der Ton - im YouTube-Video oben spielt Zadrozniak den „Einmarsch der Gladiatoren“ - wird bei der eigentümlichen Hardware-Orgel von den Motoren der einzelnen Komponenten erzeugt. Über eine Steuer-Software werden diese unterschiedlich schnell bewegt, damit sie verschiedene Geräusche erzeugen.
Die Flachbettscanner ergänzen das Setup im Hochtonbereich, die Festplatten werden zum „Schlagzeug“, indem der Ingenieur durch die Überlastung des Motors ihre Schreibleseköpfe gegen das Chassis klopfen lässt.
Regelmäßig tote Laufwerke, hoher Verbrauch
Die Hardware wird bei diesem Aufbau naturgemäß außerhalb ihrer Spezifikationen betrieben: Keine der genutzten Komponenten ist dafür gedacht, Musik zu machen. Das sorgt für eine gewisse Ausfallquote - Zadrozniak muss immer wieder Diskettenlaufwerke austauschen.
Auch der Stromverbrauch ist hoch: Die von Zadrozniak selbst verkabelte und mit Controllern versehene Anlage wird über 16 Netzteile mit Strom versorgt und hat unter maximaler Last einen Stromverbrauch von 1,15 Kilowatt. Das macht den „Floppotron“ in Zeiten steigender Energiekosten zu einem im Unterhalt recht teuren Vergnügen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.