Wirbel in Innsbruck

Anrainer wehren sich nun selbst gegen Vogelplage

Tirol
15.06.2022 19:00

Was hat zwei Flügel, wird weltweit in Sterne-Restaurants serviert und spaltet derzeit Innsbruck? Richtig, es ist die Taube. Unbestritten: Es gurrt zuhauf in der Stadt, und zwar nicht nur im O-Dorf - wie aufmerksame Leser der „Krone“ mitteilten. Es gibt aber nicht nur zu viele lebende Tauben, sondern laut Berichten von Anrainern auch zu viele tote Tauben. Nun wird zum zivilen Ungehorsam aufgerufen.

Das Friedenssymbol bringt derzeit alles andere als Frieden, die Innsbrucker sind sich uneins, wie sie mit dem Taubenproblem umgehen sollen. Dass sie sich überhaupt die Frage stellen (müssen), hängt mit einer Stadtpolitik zusammen, die dieses Problem nicht ernst zu nehmen scheint. Wie berichtet, ist der Taubenschlag übersiedelt worden – nur den Tauben hat niemand Bescheid gesagt. Diese sind nun heimatlos und offenbar hungrig – und in letzter Zeit, so wurde der „Krone“ geschildert – auch immer öfter tot anzutreffen.

Ein Leser, der offenbar die Nase gestrichen voll von der Taubenplage hat, schreibt empört, es sei „ein Skandal, dass Tauben jetzt im Sommer trotz bestehendem Verbotsgesetz (!) nach wie vor gefüttert werden“.

Ziviler Ungehorsam zur Rettung von Taubenleben
Keine gute Nachricht dürfte für ihn dann die Ansage „Wir lassen sie nicht sterben!“ engagierter Anrainer sein, die im zivilen Ungehorsam die Tauben dennoch füttern. Am Freitag, dem 17. Juni, um 16 Uhr am Dr.-Lugger-Platz, gibt es dazu eine Kundgebung der Alternativen Liste gemeinsam mit Tierschutzverbänden.

Zitat Icon

Es darf nicht sein, dass die Politik versagt und dann Druck auf die Anrainer ausübt und zur Spaltung beiträgt, statt Lösungen anzubieten.

Mesut Onay von der Alternativen Liste Innsbruck (ALI)

Den Grund für die toten Vögel sehen viele darin, dass sie zu wenig zu fressen finden - waren sie doch bisher verwöhnt vom Taubenschlag, den es nun nicht mehr im O-Dorf gibt. Dem will man also entgegenwirken. Doch zuvor stand schon der Verdacht im Raum, dass die Vögel vergiftet wurden. Wird hier auf der einen Seite gefüttert, auf der anderen vergiftet? Der Appell, endlich etwas zu unternehmen, richtet sich daher dringend an die Stadtpolitik, denn das illegale Füttern - ganz zu schweigen vom grausamen Vergiften - zeigt die verzweifelte Lage der Bevölkerung.

Neben GR Mesut Onay (ALI) kritisiert auch GR Gerald Depaoli die Stadtführung scharf, dass hinsichtlich der Tauben bei Weitem nicht genug unternommen werde.

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