Das Warten hat ein Ende! Mehr als 40.000 Besucher werden beim Red Bull Erzbergrodeo, dem Jahreshighlight der internationalen Enduroszene, bis Sonntag am „Berg aus Eisen“ im steirischen Eisenerz erwartet. Vor dem Startschuss sprach die „Krone“ mit Motorsport-Legende Heinz Kinigadner über die Geburtsstunde des Rodeos, den Start von Edel-Gaststarter Marcel Hirscher und den Mythos des Eisenbergs.
„Krone“: Heinz, welche Gefühle kommen hoch, wenn Sie zum Erzberg raufschauen?
Heinz Kinigadner: So viele! Ich bin ja ein Geburtshelfer des Rodeos. 1994 hab ich mit dem Günther Mair aus Judenburg für Pro-SportTV etwas Spannendes gesucht. Da sagt der Günther ’Komm, schau dir diesen Berg an!’ Ich hab sofort gewusst, das ist was Großes und da brauchen wir Hilfe! Dann sind wir zum Katoch (Anm.: Erfinder Karl Katoch) gegangen.
Selbst sind Sie stets nur den Prolog gefahren. Warum?
(Lacht) Ich schieb nicht so gerne! Den Prolog hab ich mit einem Rallye-Motorrad gewonnen. Allerdings musst du beim Rodeo mit dem Motorrad, mit dem du den Prolog fährst, auch im Finale fahren. Da wäre ich maximal den ersten Hügel raufgekommen. Aber mein Sohn hat das Rennen 2001 beendet, darauf bin ich sehr stolz. Denn es kommen so viele Champions zum Erzberg. Die sagen, ich fahr sicher fix vorne weg. Das geht am Erzberg aber nicht so einfach.
Wieso tut man sich das an?
Frag einen Skifahrer, warum er die Streif in Kitzbühel fährt. Oder einen Bergsteiger, warum er auf den Gipfel rauf will. Der Erzberg ist der Enduro-Gipfel!
Welchen Stellenwert hat das Rennen in der Szene?
Wie Wimbledon im Tennis oder die Superbowl im Football! Der Erzberg kommt gleich hinter der Dakar, die weltweit nur medial gesehen noch größer ist. Es gibt ein paar Meisterschaften, die Supercross-WM. Aber Einzelrennen? Erst die Dakar, dann sicherlich schon das Rodeo!
Was macht es so speziell?
Weil es auch für jeden etwas hat. In früheren Zeiten haben es Leute auf Harleys und mit einer Vespa versucht. Der Prolog ist beinhart, da heißt’s Vollgas und hier hat es auch schon schlimme Unfälle und Tote gegeben. Aber bis zum Sonntag, wenn jeder für sich alleine kämpft, hat der Erzberg allen was geboten.
Marcel Hirscher steht am Start - was trauen Sie ihm zu?
Marcel ist ehrgeizig, er hat sich bei Ausflügen auf den Erzberg vorbereitet und trainiert. Ich ziehe den Hut, wenn er ins Ziel kommt. Fix: Er wird kämpfen, bis er bewusstlos ist!
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