Von Russen gefangen?

Erstmals US-Kämpfer in der Ukraine vermisst

Alexander Drueke (li.) und Andy Huynh

(Bild: OSINT, APA/AFP/Sergey BOBOK, Krone KREATIV)

Zwei Amerikaner, die sich freiwillig gemeldet hatten, die Ukraine im Krieg gegen Russland zu unterstützen, werden vermisst. Beamte und Familienangehörige vermuten, die Männer seien von russischen Soldaten gefangen genommen worden. Gefangene Amerikaner würden die Bemühungen der USA, eine direkte Konfrontation mit Russland zu vermeiden, noch komplizierter machen. 

Alexander Drueke und Andy Huynh, beides Veteranen des US-Militärs, die in Alabama lebten, verloren während den Kämpfen in der Ukraine den Kontakt zu ihren Familien. Die Mutter von Drueke meldete sich Anfang der Woche, sagte die örtliche Kongressabgeordnete Terri Sewell. „Nach Angaben seiner Familie haben sie seit mehreren Tagen nichts mehr von Drueke gehört“, so Sewell.

Wir werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um ihn ausfindig zu machen und Antworten für seine Familie zu finden.

Terri Sewell

„Sicher nach Hause bringen“
Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, sagte, er könne das Verschwinden der beiden Amerikaner nicht bestätigen, aber: „Wenn es wahr ist, werden wir alles tun, um sie sicher nach Hause zu bringen.“ Er sagte, die Vereinigten Staaten rieten den Amerikanern von Reisen in die Ukraine ab. „Es ist ein Kampfgebiet. Und wenn Sie die Ukraine unterstützen wollen, gibt es viele andere Möglichkeiten, die sicherer und genauso effektiv sind“, sagte Kirby zu Reportern.

Wollte Umgang mit US-Waffen lehren
Der Telegraph, zitierte einen ungenannten Mitkämpfer, der sagte, die beiden Männer seien gefangen genommen worden, nachdem sie während eines Gefechts am 9. Juni nordöstlich von Charkiw auf eine größere russische Streitmacht gestoßen waren. Druekes Mutter sagte, ihr Sohn habe seiner Familie erzählt, dass er den ukrainischen Truppen den Umgang mit US-Waffen beibringen wolle.

„Alex war der festen Überzeugung, dass er so ausgebildet worden war, dass er den Ukrainern helfen konnte, stark zu sein und Putin zurückzudrängen“, sagte sie gegenüber der „Washington Post“.

Die beiden wären die ersten Amerikaner, die in der Ukraine, in die Putin im Februar einmarschiert ist, gefangen genommen oder verletzt wurden.