Im Sommer 2012 läutete Mario Draghi die Ära des billigen Geldes ein. In seiner historischen Rede versprach der damalige Chef der Europäischen Zentralbank, alles zu tun, um den Euro zu retten - „whatever it takes“. Koste es, was es wolle.
Das war auch das Motto für die krisengeschüttelte Wirtschaft in der Pandemie. 45 Milliarden Euro schüttete der österreichische Staat an Corona-Hilfen aus. Davor ließ man sich die Ökosteuerreform 18 Milliarden kosten. Durch die steigende Inflation flossen erst Anfang des Jahres vier Milliarden an Zuschüssen und Entlastungen, nun folgen mit dem viel gepriesenen „Riesen-Paket“ noch einmal 28 Milliarden. Zusammengezählt sind das 95 Milliarden Euro. Oder 95.000 Millionen Euro, eine schwer vorstellbare Summe.
Vizekanzler Werner Kogler zeigt sich im „Krone“-Interview stolz darüber, dass dieses Geld vorwiegend jenen zugute kommt, die es brauchen. Verständlich. Trotzdem bleibt die Frage, wer das alles bezahlen soll.
Wenn der Schuldenberg immer höher wird, hat man als normaler Bürger genau zwei Möglichkeiten. Entweder gibt man weniger aus, oder man nimmt mehr ein. Beides ist eine enorme Kraftanstrengung und dauert viele Jahre.
Diese Last bürden wir der nachkommenden Generation auf. Unsere Kinder und Enkelkinder werden diesen Rucksack mitschleppen müssen. „Koste es, was es wolle“ - dieses „billige Geld“ wird sie einmal teuer zu stehen kommen.
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