Sogar weniger Gehalt

Lehrerin: „Will in Wien arbeiten, darf aber nicht“

Familie
17.06.2022 06:00

Pädagogen werden in Wien verzweifelt gesucht. Barbara P. aus Oberösterreich will in die Bundeshauptstadt wechseln, aber die Bildungsdirektion legt ihr Steine in den Weg.

„Es ist mein persönlicher Lebenstraum, in Wien zu unterrichten“, erzählt Barbara P. im Gespräch mit der „Krone“. Und obwohl in Wien verzweifelt Lehrer gesucht werden, gestaltet sich der Jobwechsel äußerst schwierig. Denn in einer Wiener Schule würde die 50-Jährige vorerst nur einen befristeten Vertrag für ein Jahr bekommen - danach könnte er auf unbefristet umgestellt werden, aber auch das kann die Bildungsdirektion nicht garantieren.

Nur für Gehalt einer Junglehrerin
Hinzu kommt, dass die langjährige Lehrerin kommendes Schuljahr bereits in der zwölften Gehaltsstufe wäre. In Wien würde ihr Lohn allerdings auf das Niveau einer Junglehrerin zurückgestuft werden! „Das kann ich mir einfach nicht leisten, ich muss auch an meine Pension denken“, beklagt die Pädagogin. Zudem konnte ihr eine rechtzeitige Zusage einer Anstellung nicht versprochen werden.

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Es heißt immer, Wien sucht händeringend nach Lehrkräften, dabei legen sie uns solche Steine in den Weg!

Barbara P.

Die Benachrichtigung könnte auch erst im September eintreffen, das wäre aber zu spät, da sie dafür zuerst in der Schule in Oberösterreich kündigen müsste. „Es heißt immer, Wien sucht händeringend nach Lehrkräften, dabei legen sie uns solche Steine in den Weg!“

Personalnot in Wien nimmt zu
Indes spitzt sich die Personalnot der Bundeshauptstadt immer weiter zu. „Waren es zu Jahresbeginn 25 Lehrer pro Monat, die das Dienstverhältnis aufgelöst haben, erreichen mich mittlerweile 25 Kündigungen pro Woche!“, sagt der oberste Wiener Pflichtschullehrer-Personalvertreter Thomas Krebs (FCG).

Im Herbst drohen viele unbesetzte Klassen
Dabei hätten schon jetzt rund 1000 Pflichtschullehrer einen Sondervertrag und damit keine abgeschlossene Ausbildung. Auch ÖVP-Bildungssprecher Harald Zierfuß warnt: „Es stellt sich mittlerweile die Frage, wer im Herbst in den Klassenzimmern bei den Kindern stehen soll? Deshalb muss gerade Wien um jeden einzelnen Lehrer kämpfen.“ Davon merkt Barbara P. jedoch kaum etwas ...

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